Mittwoch, 11. Juli 2012

Japan in der NEUEN RUNDSCHAU

Die Ausgabe 123/1 (2012/1) der deutschen Literaturzeitschrift NEUE RUNDSCHAU im Umfang von 267 Seiten widmet dem Heftthema JAPAN 165 Seiten, in denen 11 Autoren 12 Texte vorlegen, 11 davon aus Japan.

Bei den japanischen Autoren handelt es sich um Kazushige Abe (1968), Keiichiro Hirano (1975), Kotaro Isaka (1971), Hiromi Kawakami (1958), Natsuo Kirino (1951), Yuri Nagashima (1973), Kenzaburo Oe (1935), Toshiki Okada (1973), Ryosuke Saegusa (1978) und Tomoka Shibasaki (1973).
Es handelt sich mit zwei Ausnahmen also um jüngere Literaten.

Ryosuke Saegusa eröffnet mit seinem Beitrag "Wo steht die japanische Literatur nach Fukushima?" den Themenreigen. Es heißt darin:

Ich denke, dass sich die japanische Literatur seit dem 11. März und der Erfahrung der Probleme mit der Atomkraft nicht grundlegend verändert hat. Allerdings ist deutlich erkennbar geworden, dass sie versucht, eine Sprache zu finden, die Krisen erspürt und versucht, diesen zu entsprechen.
Der Tsunami verursachte den Unfall in einem Atomkraftwerk, wodurch den Menschen ihre Angst vor der Kernenergie bewusst wurde. Aber deren Gefahr existierte zweifellos schon vor dem Unfall. Warum nun über die Gefahr, die Atomkraftwerke in sich bergen, nicht gesprochen wurde und niemand etwas dagegen unternahm, ist nicht einfach ein Fehler, den irgendjemand begangen hat, sondern ein viel größeres, systemimmanentes Problem. Dieses System bis in seine Tiefen zu ergründen ist eine der Aufgaben der Literatur.

Liest man das, und erinnert sich der schlacksigen Aussagen des Oxforder Physikers Wade Allison, der am 26.3.2011 in der BBC meinte, man sollte aufhören von der Radiation wegzulaufen, der die Angst als eigentliche Gefahr sah, und überhaupt verneinte, dass es in Fukushima eine Atomkatastrophe gab, da der Unfall überhaupt keine Todesfolgen nach sich zog und auch keine Strahlenschäden zu befürchten seien, wird einem das Ausmaß des Nichtverstehens, des arroganten Missverstehens bzw. Besserwissens erst bewusst. 


Viewpoint: We should stop running away from radiation
By Wade Allison University of Oxford
More than 10,000 people have died in the Japanese tsunami and the survivors are cold and hungry. But the media concentrate on nuclear radiation from which no-one has died - and is unlikely to.
BBC News World, 26.3.2011

"Die Angst war schlimmer als die Strahlung"
Der britische Physiker Wade Allison spricht dem Reaktorunglück von Fukushima den Katastrophen-Status ab. Damit könne man nicht den Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie rechtfertigen.
Von Heinz Horeis; Welt online, 12.6.2012


Oxford University Discussions by Drs Yasuhiro Ina and Wade Allison: Message to Japan
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Radiation and Reason - Straight and Open Thinking about Choosing Nuclear
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Dr Chris Busby at the Royal Society: Scientific Dishonesty
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Following up his 2007 book "Wolves of Water" Chris Busby calls for the development in Society of legal mechanisms to investigate issues of scientific dishonesty like those in Denmark. Such issues, he argues, can be seen in the same category as perjury in criminal court cases for which serious sanctions exist. The essay has been published in Iraq-Silent Death edited by Chris Scherrer (University Sains Malaysia 2011) and is also to be found, (together with several examples of possible scientific dishonesty) presented on the website of the Low Level Radiation Campaign www.llrc.org The matter is one of democracy and goes to the core of expert evidence on Policy to governments. It is argued that scientists (like those who talk down the Fukushima catastrophe) or those like Prof Wade Allison who advise people to move into radioactive areas because doses of up to 100mSv a month are harmless, should be investigated in a court or law and if found guilty of knowingly giving bad advice (rather than being stupid or careless) suffer penalties.

Physicians for Social Responsibility Press Conference 4/26/11
Video on Youtube


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