Sonntag, 24. März 2019

100. Geburtstag von Lawrence Ferlinghetti

Lawrence Ferlinghetti (* 24. März 1919 in Yonkers, New York) ist ein amerikanischer Schriftsteller und Dichter der Beat-Generation.

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Mittwoch, 20. März 2019

130. Todestag von Albrecht Ritschl

Albrecht Benjamin Ritschl (* 25. März 1822 in Berlin; † 20. März 1889 in Göttingen) war ein evangelischer Theologe und Professor in Bonn und Göttingen.

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Montag, 18. März 2019

175. Geburtstag von Nikolai Rimski-Korsakow

Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow (6. Märzjul./ 18. März 1844greg. in Tichwin, Gouvernement Nowgorod; † 8. Junijul./ 21. Juni 1908greg. auf Gut Ljubensk bei Luga, Gouvernement Sankt Petersburg) war ein russischer Komponist.

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Dienstag, 12. März 2019

20. Todestag von Yehudi Menuhin

Yehudi Menuhin, Baron Menuhin, OM, KBE (* 22. April 1916 in New York; † 12. März 1999 in Berlin) war ein von Geburt US-amerikanischer, später schweizerischer (ab 1970) und britischer (ab 1985) Geiger, Bratschist und Dirigent. Er zählt zu den größten Violinvirtuosen des 20. Jahrhunderts.

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Samstag, 9. März 2019

Elizabeth T. Spira gestorben

Elizabeth Toni Spira (* 24. Dezember 1942 in Glasgow, Schottland, Vereinigtes Königreich; † 8. März oder 9. März 2019 in Wien war eine österreichische Fernsehjournalistin. Als Produzentin und Moderatorin der Dokumentarfilm-Reihe Alltagsgeschichte und der Sendung Liebesg’schichten und Heiratssachen für den öffentlich-rechtlichen Sender ORF erreichte sie seit den 1980er und 1990er Jahren in Österreich große Popularität.

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Freitag, 8. März 2019

Internationaler Frauentag

Gibt's was zu feiern? Nein und Ja. Einerseits und andererseits.
100 Jahre Frauenwahlreecht - aber immer noch Diskriminierung.
Frauentag, internaltional, aber immer noch Missachtung und Ausbeutung.
Rezept: Feiern, feiern, feiern.

Der Internationale Frauentag, Weltfrauentag, Frauenkampftag, Internationaler Frauenkampftag oder Frauentag ist ein Welttag, der am 8. März begangen wird. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen und fand erstmals am 19. März 1911 statt. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert. Die Vereinten Nationen erkoren ihn später als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden aus.
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Initiative gegen „Gender-Unfug“

„Fülle lächerlicher Sprachgebilde“

Von dpa 

150. Todestag von Hector Berlioz

Louis Hector Berlioz (* 11. Dezember 1803 in La Côte-Saint-André, Département Isère; † 8. März 1869 in Paris) war ein französischer Komponist und Musikkritiker.

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Mittwoch, 6. März 2019

90. Geburtstag von Günter Kunert


Günter Kunert (* 6. März 1929 in Berlin) ist ein deutscher Schriftsteller, der mit seinem Werk in besonderem Maße die Literatur der beiden deutschen Staaten, das heißt die Kompliziertheit ihrer Wechselbeziehungen und ihrer unterschiedlichen Befindlichkeiten, sowie dann des wiedervereinigten Deutschlands repräsentiert.

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Jean Starobinski gestorben

Jean Isaac Starobinski (* 17. November 1920 in Genf; † 4. März 2019 in Morges war ein Schweizer Arzt und Literaturwissenschaftler, Medizinhistoriker und Ideengeschichtler.

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NZZ: Der Ideenhistoriker, Literaturwissenschafter und Mediziner Jean Starobinski ist 98-jährig gestorben. Die Wirkung seines Lebenswerks reichte weit über die Grenzen eines Faches hinaus. Der 1920 in Genf geborene Starobinski studierte Literaturwissenschaft und Medizin in Genf. Er war einer der wenigen vollständig ausgebildeten und klinisch erfahrenen Ärzte und Psychiater unter den Historikern der Literatur und der Ideen. Zum Nachruf




Montag, 4. März 2019

Christopher Clark: The 1848 Revolution & Interview auf deutsch

The LRB Winter lecture 2019 by Christoper Clark:

The 1848 Revolution

In "phoenix persönlich" spricht Michael Krons mit dem Historiker und Bestsellerautor Sir Christopher Clark

Pressefreiheit in Griechenland bedroht

An Open Letter to Jean-Claude Juncker, President of the European Commission, and Donald Tusk, President of the European Council

Kwame Anthony Appiah, Harold Bloom, J.M. Coetzee, Linda Colley, and Jeffrey Eugenides, et al.

New York Review of Books, March 21, 2019 Issue

Auden on Pound

Auden on No-Platforming Pound

 
 In 1945, when Bennett Cerf of Random House was preparing to send to the printer An Anthology of Famous English and American Poetry, edited by William Rose Benét and Conrad Aiken for the Modern Library series, he omitted twelve early poems by Ezra Pound that Aiken had included in a 1927 anthology on which the new book had been based. In place of the poems, a note explained that, over Aiken’s protest, the publishers “flatly refused at this time to include a single line of Mr. Ezra Pound. This is a statement that the publishers are not only willing but delighted to print.”
 
Person over work: the old problem with persons who beame outlaws or who are considered of the enemy's side or marked as traitors, heretics etc.
 In the eyes of many writers at the time, Cerf’s refusal to reprint Pound’s poems adopted the same logic that the Nazis had used when burning books by Jews and leftists.
One of Auden's arguments in a letter to Cerf:
Secondly, the issue is far more serious than it appears at first sight; the relation of an author to his work only one out of many, and once you accept the idea that one thing to which a man stands related shares in his guilt, you will presently extend it to others; begin by banning his poems not because you object to them but because you object to him, and you will end, as the nazis did, by slaughtering his wife and children.
Today we  have a similar ideological warfarc: there are calls to remove books from certain authors from the libraries, to ban their work simply because this or that author was a communist or a fascist or a sexual monster or a plain criminal or whatever. The witch-hunting has become modern again...

Sonntag, 3. März 2019

Wandlungen


Haimo L. Handl

Wandlungen

1993 fand auf dem Heldenplatz in Wien die größte Demonstration n der 2. Republik statt: das Lichtermeer. 55 Jahre früher schrien frenetisch tausende von Österreicherinnen und Österreicher dem Führer hysterisch jubelnd entgegen. Heute, 26 Jahre nach dem Lichtermeer, hat ein dramatischer Wertewandel stattgefunden. Was damals unmöglich schien bzw. sofort einen Protestaufschrei erzeugt hätte, ist politischer Alltag geworden. Die FPÖ hat es geschafft, nicht mehr als rechtsextreme Partei wahrgenommen zu werden und liefert laufend Attacken gegen den Rechtsstaat, gegen bisheriges republikanisches Verständnis. All dies macht die Volkspartei möglich, die mit ihrem jungen Kanzler eine Mehrheit der Wählerstimmen erhielt und die rechtsextremen Umtriebe ihres Koalitionspartners voll und ganz deckt.

Wer weiß, was uns diese Konstellation in naher Zukunft noch zumuten wird? Nachdem die Geschichtsvergessenheit besonders der jüngeren Bevölkerung stark ist, muss Schlimmes befürchtet werden. Wie die Geschichte lehrt, braucht es nicht immer hysterische Massen, die dem Unrecht beredten Ausdruck verleihen. Heute muss man nicht mehr auf den Heldenplatz pilgern oder in den Straßen Spalier stehen. Heute reichen die social media.

Jetzt wird von der FPÖ die Präventivhaft gefordert. Die Kritik daran, der Widerspruch ist zahm. Die rechten Kräfte in der SPÖ zeigen Bereitwilligkeit zur Kollaboration. Auch die sich modern gebenden Neos finden kein klares Nein. Viele in der Bevölkerung finden nichts dabei. Sie haben auch die grausigen, antisemitischen Liedtexte FPÖ-naher Burschenschaften nicht so arg gefunden. Die Allianz der FPÖ mit Faschisten und Rechtsextremen in Europa ist gang und gäbe. Sie wird umstandslos hingenommen.

Der Coup gegen das BVT hat zwar einen Untersuchungsausschuss nach sich gezogen, der aber zahnlos bleibt. Es scheint, als ob die Rechtsextremen schalten und walten können, wie sie wollen.

Die Gefahr besteht ja nicht nur darin, dass nach dem neuen Gesetzesvorschlag gewisse Gefährder in Präventivhaft genommen werden können, sondern dass damit ein Grundsatz unseres Rechtssystems verändert wird: es reicht der Verdacht. Dass so ein Gesetz nicht nur gegen Asylanten, die als gefährlich erachtet werden, angewandt werden wird, liegt auf der Hand. Es ist ein Türöffner. Es ändert das Rechtsverständnis und das Rechtsempfinden. Wenn das einmal für X gilt, gilt es morgen für Y und Z.

Würde ein Rechtsverständnis durchgesetzt werden können, wie es vor rund 30 Jahren Gemeinverständnis war, müssten umgekehrt FPÖ-Mitglieder rechtlich verfolgt und vor Gericht gestellt werden: sie gefährden den Rechtsstaat und die Demokratie. Dass dies ungeheurlich unrealistisch sich anhört, ist ein Resultat der gewandelten politischen Kultur, die sehr weit rechts gerutscht ist.

Von den braven Österreicherinnen und Österreichern, die damals dem Führer zujubelten, haben viele, sehr viele aktiv gegen die verhassten Juden Stellung bezogen. Nein, das ist zu harmlos ausgedrückt: sie haben aktiv an der Demütigung, an der Verfolgung, an der systematischen Tötung freudvoll teilgenommen. Von den F-lern ist gegenwärtig zwar nichts Ähnliches zu erwarten. Aber sie atmen den Hauch der Verfolgung, wie es typisch ist für rabiat gewordene Spießer.

Würden wir aus der Geschichte gelernt haben, wäre das Wahlergebnis, das uns diese Koalition von Rechten beschert hat, nicht erfolgt. Wenn wir noch aus der Geschichte lernen, müsste die nächste Wahl sie abwählen. Das wird nicht geschehen, weil das Nichtlernen, das Kollaborieren der engstirnigen Profiteure stärker sein wird, weil die Linken nicht mehr links sind, weil es keine aufrechten Republikaner mehr gibt. In ganz Europa erstarkt der Faschismus und wird sich nicht von frommen Reden aufhalten lassen. Für politische Taten fehlen aber die entsprechenden Parteien.


Donnerstag, 28. Februar 2019

30. Todestag von Hermann Burger

Hermann Burger (* 10. Juli 1942 in Menziken; † 28. Februar 1989 in Brunegg; heimatberechtigt in Burg AG) war ein Schweizer Schriftsteller, Journalist und Germanist.

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1046: Finis.
„Aber du bist nicht tot“ – Zum 30. Todestag von Hermann Burger und über sein Gedicht „Worte“
Von Ulrike Steierwald -


Mittwoch, 27. Februar 2019

30. Todestag von Konrad Lorenz

Konrad Zacharias Lorenz (* 7. November 1903 in Wien; † 27. Februar 1989 ebenda) war ein österreichischer Zoologe, Medizin-Nobelpreisträger und einer der Hauptvertreter der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung (Ethologie). Er selbst nannte dieses Forschungsgebiet bis 1949 „Tierpsychologie“. Lorenz wird im deutschsprachigen Raum als deren Gründervater angesehen. Er war zudem Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP und Direktor des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie.

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Montag, 25. Februar 2019

Buchhandel mit neuen Problemen

Insolvenz des Buchhändlers KNV : Lieferung bitte bis gestern

Von Andreas Platthaus, FAZ, Aktualisiert am


Sonntag, 24. Februar 2019

Literaturkritik als politische Historie


Haimo L. Handl

Literaturkritik als politische Historie

Ich habe von den Essays des Amerikaners Edmund Wilson (1895-1972), der als wichtigster, eminenter Kritiker des 20. Jahrhunderts gilt, viel gelernt. Seine Arbeiten aus den Vorkriegsjahren faszinieren ebenso wie seine der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Ein Hochintellektueller, der sein geistiges europäisches Erbe nicht leugnete, sondern es fruchtbringend weiter entwickelte. Zugleich ein Kritiker des Kalten Krieges, ein unbequemer Geist.

Heuer, im Januar, erschien vom amerikanischen Literaturkritiker George Hutchinson „Facing the Abyss: American Literatur and Culture in the 1940s“. Ich habe das Buch sofort geordert. Jetzt erschien in der New York Review of Books eine Rezension dieses Buches von Edward Mendelson. Hutchinson, von dem kein Geburtsdatum zu finden ist, weil auch sein Lebenslauf, den die Universität, wo er arbeitet, anzeigt, keine Auskunft gibt, hat 1983 sein PhD an der Indiana University, Bloomington gemacht und arbeitet jetzt an der Cornell University in Ithaca. Mendelson schreibt:

„Hutchinson’s central theme is that literature mattered in the 1940s because it focused on experiences that happened to everyone and because it made sense of them, not by abstracting or generalizing, but by recognizing that those common experiences came to everyone in a unique way".

Es ging um einen Universalismus und nicht um Klassencharakter, Ethnie, Rasse und dergleichen. Es ging nicht um Partikulares:

„Championing gay or lesbian identity as such…was rarely the point of the work of gay, lesbian, or “queer”-oriented writers; they attacked homophobia and the need to “label” people according to their desires or sexual practices. And this critique, surprisingly often, connected with related, explicit critiques of racism and anti-Semitism. Identity politics is what fascists and anti-Semites practice, what homophobes practice, what white supremacists and segregationists practice.”

Dieser Befund hat es in sich! Man muss ihn wiederholen: „. Identity politics is what fascists and anti-Semites practice, what homophobes practice, what white supremacists and segregationists practice.” Er stellt eine Position dar, der heutigen in vielen Ländern diametral entgegengesetzt. Gegenwärtig feiern Feministinnen ihren Rekurs auf Gender und Ethnie, pochen Faschisten, die sich anders nennen als Identitäre auf Herkunft und jagen Tugendwächter jene, die sie der „cultural appropriation“ verdächtigen oder beschuldigen. Universalismus ade!

Besonders interessant ist seine Abwertung von Kritikern wie Horkheimer und Adorno, die mit untauglicher Übernahme europäischer Werte und Voraussetzungen amerikanische Kultur bewerteten:

„Critics and philosophers who interpret American culture in a vocabulary learned from European culture mislead themselves and their professional disciples. In the 1940s Max Horkheimer and Theodor Adorno wrote still-influential essays about the debased American popular-culture industry, but as Hutchinson observes, they had assumed—naively and provincially—that the American class system matched the Central European class system, that American mass culture, like European kitsch, had been imposed on the lumpen masses by their economic overlords. In reality, American mass culture arose from different classes producing, out of their own varied sources, cultures of their own, most famously in the rise of jazz, which Adorno loathed. At the same time, American popular arts absorbed visual and verbal techniques from the most rarefied avant-garde in ways that had few European parallels.”

Die Erklärung ist erfrischen provokativ, verdient aber näher besehen zu werden. Woran misst Herr Hutchinson die verschiedene Klassenherkunft amerikanischer Popularkultur? Sein Klassenbegriff steht zur Diskussion. Wie eigen waren die Kulturen? Wenn sie so distinkt waren, weshalb konnten sie so reibungslos vom Show Business übernommen werden? Nach welchen Kriterien bewertet er Kultur und darin die Avantgarde? Wenn es jedoch so viele distinkte Kulturen gab, müsste es auch verschiedene, konkurrierende Avantgarden gegeben haben. Warum münden die alle in die typische amerikanische Massenkultur, von der sich nur jene abhebt, die sich ihrer europäischen Wurzeln erinnert?

Bemerkenswert, andererseits, seine Ansichten zum Universalismus, konzise dargelegt in einem eigenen Kapitel:

„His chapter on the Universal Declaration refutes, systematically and in detail, current academic dogmas through which it “has been routinely critiqued as an instrument of Western imperialism,” built from Enlightenment doctrines of personal autonomy. By disentangling the history of the declaration from later myths about it, and by pointing to passages in it that are often ignored, Hutchinson shows that it derives from a combination of Confucianism and Dewey’s pragmatism, and that, far from celebrating personal autonomy, it emphasizes mutual relations of persons and communities.”

Für mich ist der Vergleich mit Edmund Wilson höchst illuminierend. Die Gegenwart, insbesondere die US-amerikanische, bietet enorm viele Anhaltspunkte und Belege, die die skeptische oder abwertende Position von Horkheimer und Adorno stützten bzw. Argumentationslinien von Wilson stärken. Der Rekurs aufs Eigenständige war in den 40erJahren nicht einhellig und deutlich, aber der Kern existierte, sonst hätte er sich nicht so übermächtig entwickeln und herauskristallisieren können. Was Hutchinson als historisch abtut, ist leider bestimmender denn je geworden.

Samstag, 23. Februar 2019

120. Geburtstag von Erich Kästner

Emil Erich Kästner (* 23. Februar 1899 in Dresden; † 29. Juli 1974 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Publizist, Drehbuchautor und Kabarettdichter.
Mit der Niederlage des NS-Regimes im Zweiten Weltkrieg war Kästner ab Mitte 1945 wieder eine freie publizistische Entfaltung möglich. Von 1951 bis 1962 war er Präsident des westdeutschen P.E.N.-Zentrums. Als Pazifist nahm er in den 1950er und 1960er Jahren bei mehreren Gelegenheiten gegen die Politik der Regierung Adenauer öffentlich Stellung, unter anderem im Zusammenhang mit der Remilitarisierung, der Spiegel-Affäre und der Anti-Atomwaffenbewegung.
Populär machten ihn vor allem seine Kinderbücher, wie Emil und die Detektive (1929), Das fliegende Klassenzimmer (1933) und Das doppelte Lottchen (1949), sowie seine mal nachdenklich, mal humoristisch, oft satirisch formulierten gesellschafts- und zeitkritischen Gedichte, Epigramme und Aphorismen. Eine seiner bekanntesten Lyrik-Sammlungen erschien erstmals 1936 im Schweizer Atrium Verlag unter dem Titel Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke.

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50. Todestag von Karl Jaspers

Karl Theodor Jaspers (* 23. Februar 1883 in Oldenburg; † 26. Februar 1969 in Basel) war ein deutscher Psychiater und Philosoph von internationaler Bedeutung. Er lehrte zuletzt an der Universität Basel und wurde 1967 Schweizer Staatsbürger.
Als Arzt hat Jaspers grundlegend zur wissenschaftlichen Entwicklung der Psychiatrie beigetragen. Er gilt auch als herausragender Vertreter der Existenzphilosophie, die er vom Existentialismus Jean-Paul Sartres strikt unterschied. Sein philosophisches Werk wirkt insbesondere in den Bereichen der Religionsphilosophie, Geschichtsphilosophie und der Interkulturellen Philosophie nach.[1] Mit seinen einführenden Schriften zur Philosophie, aber auch mit seinen kritischen Schriften zu politischen Fragen wie zur Atombombe, zur Demokratieentwicklung in Deutschland und zur Debatte um eine deutsche Wiedervereinigung hat er hohe Auflagen erreicht und ist einem breiteren Publikum bekannt geworden.

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Donnerstag, 21. Februar 2019

Jüdin in Deutschland

Deborah Feldman: «In Deutschland bedeutet jüdisch sein, sich mit dem Antisemitismus zu identifizieren»

Die Autorin Deborah Feldman ist eine vernehmbare Stimme der jüngeren Generation von Juden in Deutschland. Die Diskussion um den neuen Antisemitismus hält sie für übertrieben. Die deutsche Erinnerungskultur betrachtet sie kritisch.
Claudia Schwartz, NZZ 20.2.2019

Dienstag, 19. Februar 2019

Map of US war and terror spots

When I first set out to map all the places in the world where the United States is still fighting terrorism so many years later, I didn’t think it would be that hard to do. This was before the 2017 incident in Niger in which four American soldiers were killed on a counterterror mission and Americans were given an inkling of how far-reaching the war on terrorism might really be. I imagined a map that would highlight Afghanistan, Iraq, Pakistan, and Syria -- the places many Americans automatically think of in association with the war on terror -- as well as perhaps a dozen less-noticed countries like the Philippines and Somalia. I had no idea that I was embarking on a research odyssey that would, in its second annual update, map U.S. counterterror missions in 80 countries in 2017 and 2018, or 40% of the nations on this planet (a map first featured in Smithsonian magazine).

From:
Mapping the American War on Terror
Now in 80 Countries, It Couldn’t Be More Global
By Stephanie Savell, Tomdisptatch

View the map!

Montag, 18. Februar 2019

Lesen als bedrohte Tugend

«Lesen ist von unschätzbarem Wert für viele kognitive Leistungen»

Bücher lesen ist eine bedrohte Tugend. Schade. Fünf Tipps, wie Sie es bis zur letzten Seite schaffen.

Tina Huber, TAGESANZEIGER, 18.2.2019

Ethik des Nichtlesens

Das ist alles auch Lebenszeit

Manche Bücher werden zu Events gemacht, bei denen es um Literatur kaum noch geht, sondern um den Skandal und die Debatte. Für sie brauchen wir eine Ethik des Nichtlesens. 

Sonntag, 17. Februar 2019

Hyperrealismus


Haimo L. Handl

Hyperrealismus

Musikertreffen in Graz. Begeistert berichtet in 3sat die KULTURZEIT vom einmaligen Treffen der Musikeravantgarde, die in der Provinzhauptstadt sich zum Lernen, Austausch und zur Performanz trifft. Wie beim Sport weist die internationale Beteiligung den besonderen Wert aus. Der Besuch von Komponisten in einem Baumarkt wird als hochmoderne, sensible Leistung abgebildet und kommentiert, ein Unterfangen, das sich ausgezahlt habe, da man Dinge des Alltags, der Arbeitswelt als Material für Musikinstrumente gefunden habe. Es geht schlussendlich um das Sinnliche, das Authentische, das Neue. Es geht um das Aufgehen in der Welt, um den direkte Gebrauch dessen, was da ist.

Übertrüge man diese Haltung auf das Denken, ginge es ums Denken des Vorgefundenen, des Faktischen, des Gewöhnlichen, des Bestehenden, das nur im Unterschied zur bisherigen Instrumentalkunde „neu“ ist, weil man im Missverwenden, im Missbrauch die eröffnende Tugend sieht: Werkzeuge, Hilfsmaterialien etc. lassen sich auch anders verwenden, als Werkzeuge und Instrumente für Musik bzw. das, was als solche definiert wird. Und auch Menschen als Musiker odr Sänger oder Darsteller lassen sich anders gebrauchen und verwenden. Ein hoch künstlerischer Akt, den die Teilnehmer aus vielen Ländern der Welt natürlich üben und feiern müssen. Die neue Authentizität.

Letztes Jahr lieferte der Künstler Hans Op de Beeck an der Stuttgarter Staatsoper ein Gustostückerl an Avantgarde in seinem Versuch, das sinnliche Erleben direkter, spürbarer zu vermitteln: Die Premiere von „Herzog Blaubarts Burg“ fand nicht im Opernhaus statt, sondern in einer ehemaligen Posthalle. Die Besucher mussten über Schuhe und Beinkleider Plastiküberzüge anziehen, um durch Wasser und Morast zu den Sitzen gelangen zu können. Diese Barriere war Teil der Authentizitätsvermittlung: Miterleben, Mitfühlen als Teil der Aufführung. Das heißt, der hohe Meister vertraut weder der Musik noch der Darstellung, als ob die kein Miterleben zu evozieren vermöchten, sondern baute eine Aktion ein, die zwar als Gag missverstanden werden könnte, von den Gebildeten, die dem Feuilleton folgen, aber als hohe Kunst der gesteigerten Sinnlichkeit verstanden wird: DAS ist ein anderes, spezielles Mitfühlen und Mitleben. Die Mitleber als Mitläufer vorne weg.

Die Theorie und Praxis verdient Nachahmung. Sie ist völker- und Gruppenverständigend. Sie könnte auch helfen, die Untaten der IS-Schergen als Kultur zu sehen, die Folterpraxen amerikanischer special units als Erlebnistheater nachzufühlen, die Verhörmethoden der Türken als Sinneserweiterung zu feiern. Das Programm könnte, wie die Cuisine, weltweit vielfältig ausgerichtet werden: Zur kantonesischen Küche chinesische Strafprozeduren oder zum Samba brasilianische Hetzjagden und Tötungen usw. usf.

Man stelle sich den Schauder vor, wenn Mord und Folter nicht nur billig gespielt werden, sondern echt, also real, vollzogen werden: Auf der Bühne keine Spieler mehr, sondern Täter. Echte Straffällige werden gepeitscht, geschlagen, gedemütigt. Ihr Wimmern und Jammern und Schreien wird in Echtzeit ins Computersystem gespeist als Musikbestandteil verwendet. Die Welt der neuen Klänge, ganz authentisch, dröhnt einerseits  auf die Besucher, lullt sie andererseits ein. Die Alltagswelt braucht keine genuin eigene, persönliche Schöpfungstat mehr, das Kollektiv wirkt im Puls der Zeit und auf der Höhe der Zeit.

Um die Wahrheit, die direkte physische, so nah und dicht wie möglich zu vermitteln, führt man den Mitwirkenden auf der Bühne Mikrofone in den Arsch und arbeitet mit den inneren Klängen aus dem Bauchraum als Rohmaterial für neue künstlerische Kompositionsformen: mehr geht nicht! Man belässt es nicht bei Worten oder herkömmlichen Instrumenten, man arbeitet mit dem Körper, wie es die Mächtigen immer schon taten, unter dem Zar, unter Stalin, unter Hitler, unter Mao. Der Luxus von heute ist, dass wir dafür keine unhygienischen Folterkeller brauchen, keine Wüstenplätze, sondern nur hergerichtete Objekte, die leer standen, die durch diese Kunst- und Kulturaktionen neu verwendet werden.

Die Wirtschaftsbelebung wäre einerseits durch das Mediengeschäft gegeben, andererseits durch einen neuorganisierten Devotionalienhandel mit Abfallprodukten der Performances: Instrumententeile, Werkzeuge, Requisiten. Am Teuersten und Kostbarsten aber Körperteile. Die alte religiöse Übung der Reliquienverehrung und dem profitablen Handel mit den Kultobjekten eröffnete neue Marktsegmente.

Warum besuchten die Modernen in Graz nur den Baumarkt? Warum traute sich der Künstler nicht, „echten“ Morast ins Haus zu leiten? Man könnte auch, um das träggeile Publikum aufzureizen, Drähte in die Sitzmöbel installieren, die je nach Szene verschieden stark unter Strom gesetzt werden. Ähnliche Experimente waren von Wissenschaftler schon vor vielen Jahren unternommen worden. Es ist höchste Zeit, das im Kulturbereich zu exekutieren.

Und warum soll die Unterstützung und Teilnahme am Mordprogramm des IS nur einigen wenigen tausend Aufrechten aus Europa vorbehalten bleiben? Anstatt zu überlegen, wie man Bubis und Mädis aus den Gefängnissen kriegt, in die einige geraten waren nach Niederlagen der Heilsbrigade, sollte man rasch, bevor es ganz zu Ende ist, Abenteuerurlaube organisieren, ähnlich den survival camps, aber diesmal „echte“ bei den letzten ausharrenden Islamisten, die keine billige Show, sondern pure Authentizität liefern. Wenn das dort nicht mehr durchführbar sein wird, blieben für einige Zeit sicher noch Afrikaurlaube in Gebieten der Boko Haram oder bei Milizen in Somalia, die man anstatt der üblen Safaris, wo unschuldige Tiere abgeknallt werden, unternehmen könnte.

[Nachdem alles missverstanden werden kann, ähnlich, wie alles missbraucht werden kann, erkläre ich, widerwillig zwar, aber doch, dass obige Gedanken keine Rezepte und Gebrauchsanweisungen sind, sondern eine satirische Weiterführung von Bildern, wie ich sie in der Realität sehe.]