Auf die beiden Listen "Intellektuelle" und "Intellektuelle 2" gab es einige Anfragen per e-mail und Telefon, weshalb dieser oder jener in der einen oder anderen Liste stehe.
Hier die Aufklärung:
Es sind keine Tabellen von Preisträgern oder Jubilaren. Auch keine Todeslisten. Sondern eine Auswahl von Namen, die sich, wie in der Liste "Intellektuelle" angeführt, als Kritiker und Contra-Stimmen gegen Günter Grass anlässlich der sogenannten "Grass-Israel-Affäre" öffentlich geäußert haben, während die in der Liste "Intellektuelle 2" solche sind, die Grass' Position unterstützt haben.
Die Pro- oder Contrahaltung ist, unabhängig von der Intensität oder der erbärmlichen oder lobenswerten Form, zu der einzelne gefunden haben oder sich hinreissen ließen, also ein gemeinsames Auswahlkritierum gewesen. Das ist alles. Es sagt nicht viel aus, aber einiges doch.
Mir fiel schon anläßlich des amerikanischen Irak-Krieges und seiner Unterstützung durch die Staatsquislinge und Alliierten auf, wie viele bis dann als aufrechte Liberale oder gar Friedensapostel Erscheinende plötzlich sich als Kriegsbefürworter gaben. Da musste ich manche Einschätzung, wie z. b. von Ralf Dahrendorf oder Richard Rorty, um nur zei Namen zu nennen, revidieren. Dass der Großteil der Mittleren kollaboriert, überrascht ja nicht, dass aber Denker, die als vernünftig und liberal galten, sich in die Kriegshetzermeute einreihten, war doch traurig und empörend zugleich.
So bietet auch die sogenannte Grass-Israel-Affäre ein Schulbeispiel über den niederen Stand der Kultiviertheit bzw. des Zivilisationsgrades solcher, die als Paradeintellektuelle auftreten, als Experten, als gebildete Journalisten und Politiker.
Würde ich zu einem Ton greifen, wie ihn Karl Kraus übte, müsste ich viel Geld haben, um erwartbare Rechtsauseinandersetzungen durchzustehen. So soll in gefiltertem Ton, anständig und ruhig, auf die Phänomene hingewiesen werden, die das Publikum selbst deuten mag. Wer's nicht kapiert, ist selber schuld!
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