Sonntag, 1. Juli 2018

50. Todestag von Fritz Bauer

Fritz Bauer (* 16. Juli 1903 in Stuttgart; † 1. Juli 1968 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Jurist. Mit seinem Namen und Wirken als Generalstaatsanwalt in Hessen verbinden sich die Entführung Adolf Eichmanns nach Israel, die positive Neubewertung der Widerstandskämpfer des 20. Juli und die Frankfurter Auschwitzprozesse.
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Wer sich mit Fritz Bauer beschäftigt wird empört und beschämt erkennen, wie tief verankert der Faschismus und Nazismus in Deutschland war und ist. Da hat sich im Wesentlichen nicht viel geändert, nur kosmetisch "modernisiert". Erschütternd.

Vor diesem Hintergrund gewinnen die Machenschaften der RAF als linker Terror, des NSU als nazistischer sowie der jeweiligen Behördenbeteiligungen als Be- und Verhinderungen einer adäquaten Verfolgung und Ahndung ein grelleres Licht: die naziverseuchte Kultur ist nach wie vor fixer Bestandteil der deutschen Gesellschaft, und in gewissem Grade auch der österreichischen, die sich ja feige reinwaschen wollte als Opfer.

Durch die in ganz Europa erstarkende Reaktion und rasante Faschistisierung verschiebt sich das "Rechtsempfinden" (besser gesagt: das Unrechtsempfinden) fatal und ebnet in einem gefährlichen Nationalismus und Chauvinismus den Boden für neue Untaten.

Gedenken, wie die an Fritz Bauer, könnten nur helfen, wenn sie zur Erstarkung republikanischen, demokratischen Verhaltens führten, nicht aber, wenn sie als bloßes Unterhaltungsware der Bewusstseinsindustrie inhaliert werden. Dieser oberflächliche Konsum in unserer verlogenen Spasskultur der Opfer verhindert aber Denken und Handeln nach möglicher Aufklärung, erfüllt also den Tatbestand instrumentalisierter Dummheit nach der alten Definition von Kant.



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