Heute wird gelegentlich das rasante
Absterben von Sprachen beklagt. Als ob eine Sprache einen Eigenwert haben
könnte. Doch wenn Sprachgemeinschaften aussterben, weshalb sollen Sprachen
künstlich konserviert werden?
Dem negativ gedeuteten Trend könnte man
aber, sogar basierend auf der christlichen Lehre (Gleichnis von der
Sprachverwirrung als Gottesstrafe aufgrund der Vermessenheit der Menschen, Gott
gleich werden zu wollen, wie sie es durch den Turmbau von Babel unter Beweis
stellten), entgegenhalten, dass nun offensichtlich dem Urzustand der
Einheitssprache näher gerückt wird, weil die Sprachenvielfalt abnimmt.
Anstatt über Verluste zu jammern, sollten
wir uns freuen, wenn immer weniger Sprachen immer mehr Menschen verbinden.
Eines Tages wird EINE Weltsprache ALLE Menschen verbinden.
Die Klagenden und Jammerer wollen also
nicht einen Urzustand erreichen (Rückentwicklung), sondern jenen nach der Gottesstrafe, den der
Sprachenvielfalt bzw. Sprachverwirrung. Eine Einheitssprache wäre das Ende
dieser Verwirrung. Ist das der eigentliche Grund, weshalb so viele Kritiker
sich gegen die herrschenden Trends der Minderung der Sprachenvielfalt wenden?
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