Montag, 19. November 2018

Kurz & Soros & der braune Mob


Gestern, Sonntagabend, empfing unser Kanzler den Milliardär George Soros zu einem Gespräch. Er berichtete selbst von diesem Treffen über Twitter. Er erntete daraufhin einen shit storm, besonders von verärgerten, empörten FPÖ-lern, dem Koalitionspartner, denen Soros, entsprechend ihrer antisemitischen Verschwörungstheorie, verhasst ist.

In einigen Zeitungen wurde kurz über das Treffen berichtet bzw. erwähnt, dass es wüste Reaktionen gab. Sie sind nicht nur wüst und erschreckend, sondern ekelig und widerwärtig. Dass faschistische Sumpfblasen im FPÖ-Umfeld aufglucksen und kotzen, die man nicht einfach mit Phrasen hinwegreden kann, muss erschrecken. 

Die FPÖ folgt Orban in der antisemitischen Kampagne gegen Soros. Die Kritik der Opposition am notorischen Gudenus, über Aussagen aus dem Gerüchtebereich übelster Art gegen Soros, werden von den Konsorten Hofer und Strache sekundiert. Kurz schaut zu; die ÖVP schweigt oder schwätzt.

Immerhin hat Kurz sich nicht davon abbringen lassen, Soros einzuladen zu Gesprächen der Umsiedelung der Central European University (CEU) von Budapest nach Wien. Noch jongliert er zwischen Akzeptanz des braunen Bodensatzes und dem liberalen Image und pragmatischer Politik, soweit sie Geld und Jobs bringt.

Der Kurier hat seine Kommentarfunktion bei einem Bericht über das Treffen eingestellt, weil die Hassäußerungen unerträglich waren. Im Standard kann man Kommentare lesen. Den Standard-Artikel verlinkt die NZZ in ihrem Beitrag von heute (15:19 h), dessen Einleitung lautet: „Für rechte Verschwörungstheoretiker ist der Financier und Philanthrop George Soros die Quelle allen Übels. Sebastian Kurz grenzt sich von ihnen ab – auch weil sie teilweise in seiner Regierung sitzen.“

Die Abgrenzung endet aber nach dem pragmatischen Teil im Innenpolitischen, trotz oder wegen heftiger Kritik seitens der Opposition, auch wegen verschiedener Erkenntnisse aus dem BVT-Ausschuss. Das Bild einer rechtsextremen Unterwanderung gewinnt immer mehr an Konturen, aber  der faschistoide Innenminister grinst frech und macht weiter. Mit Unterstützung der ÖVP.

 

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