Gestern, Sonntagabend, empfing unser Kanzler den Milliardär
George Soros zu einem Gespräch. Er berichtete selbst von diesem Treffen über Twitter.
Er erntete daraufhin einen shit storm, besonders von verärgerten, empörten
FPÖ-lern, dem Koalitionspartner, denen Soros, entsprechend ihrer antisemitischen
Verschwörungstheorie, verhasst ist.
In einigen Zeitungen wurde kurz über das Treffen
berichtet bzw. erwähnt, dass es wüste Reaktionen gab. Sie sind nicht nur wüst
und erschreckend, sondern ekelig und widerwärtig. Dass faschistische
Sumpfblasen im FPÖ-Umfeld aufglucksen und kotzen, die man nicht einfach mit
Phrasen hinwegreden kann, muss erschrecken.
Die FPÖ folgt Orban in der antisemitischen Kampagne gegen
Soros. Die Kritik der Opposition am notorischen Gudenus, über Aussagen aus dem
Gerüchtebereich übelster Art gegen Soros, werden von den Konsorten Hofer und
Strache sekundiert. Kurz schaut zu; die ÖVP schweigt oder schwätzt.
Immerhin hat Kurz sich nicht davon abbringen
lassen, Soros einzuladen zu Gesprächen der Umsiedelung der Central European
University (CEU) von Budapest nach Wien. Noch jongliert er zwischen Akzeptanz
des braunen Bodensatzes und dem liberalen Image und pragmatischer Politik,
soweit sie Geld und Jobs bringt.
Der Kurier hat seine Kommentarfunktion bei einem Bericht
über das Treffen eingestellt, weil die Hassäußerungen unerträglich waren. Im
Standard kann man Kommentare lesen. Den Standard-Artikel verlinkt die NZZ in
ihrem Beitrag von heute (15:19 h), dessen Einleitung lautet: „Für rechte
Verschwörungstheoretiker ist der Financier und Philanthrop George Soros die
Quelle allen Übels. Sebastian Kurz grenzt sich von ihnen ab – auch weil sie
teilweise in seiner Regierung sitzen.“
Die Abgrenzung endet aber nach dem pragmatischen Teil im
Innenpolitischen, trotz oder wegen heftiger Kritik seitens der Opposition, auch
wegen verschiedener Erkenntnisse aus dem BVT-Ausschuss. Das Bild einer
rechtsextremen Unterwanderung gewinnt immer mehr an Konturen, aber der
faschistoide Innenminister grinst frech und macht weiter. Mit Unterstützung der
ÖVP.
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