Dienstag, 13. November 2018

Die Jungen, die singen wie die Alten, falsch und verstimmt

Aber wie wollen Sie Ihr intellektuelles Vorgartenbeet überhaupt für andere öffnen?
"Hilfreich wäre es zum Beispiel, einen intellektuellen Pakt mit jungen, selbstbewussten, liberalen Muslimen zu schliessen. Ob man es nun will oder nicht, aber sie bestimmen immer mehr unsere Gesellschaft. Man darf nicht vor lauter Angst, dass es Probleme geben könnte, das Gespräch verweigern. Wenn man den muslimischen Hintergrund ernst nimmt, findet man ein reges Interesse an Transzendenz, Anbindung an die Vergangenheit und der Vorstellung, dass das Gegenwärtige nicht alles ist. Über Fragen des kulturellen Gedächtnisses kann ich vielleicht mit einem Muslim besser sprechen als mit einem rechten Identitären oder einem linken Aktivisten, der allein auf Identitätspolitik setzt."
Der junge Konservative Simon Strauss im Interview:

«Man muss das Konservative von den älteren Herren mit Mundgeruch wegbekommen»

Der junge Buchautor und Journalist Simon Strauss wehrt sich leidenschaftlich gegen die kalte Ironie der Gegenwart. Stattdessen plädiert er für einen flamboyanten Konservativismus und würde den intellektuellen Pakt mit jungen Muslimen begrüssen.
 

 
Was soll man sagen, wenn die Jungen reden und schreiben wie die frühen Alten? Die doppelbödige Standpunktlosigkeit, die falsche Toleranz und neu-altes Nationalitätsdenken, die Sehnsucht nach dem Gespräch mit JEDEM, erinnert an die Versuche der Reaktionäre und Konservativen, auch mit den Nazis oder, auf der anderen Seite, den Stalinisten ins Gespräch zu kommen, es ja nicht zu verweigern. Der konservative Realist setzt auf Realien, auf Fakten, auf die Masse derer, die bestimmen. Kollaborationsdenken.

Man tausche nur zwei Worte aus und überlege, wie sich die Botschaft wandelt:
Hilfreich wäre es zum Beispiel, einen intellektuellen Pakt mit jungen, selbstbewussten, liberalen Faschisten zu schliessen. Ob man es nun will oder nicht, aber sie bestimmen immer mehr unsere Gesellschaft. Man darf nicht vor lauter Angst, dass es Probleme geben könnte, das Gespräch verweigern. Wenn man den faschistischen Hintergrund ernst nimmt, findet man ein reges Interesse an Transzendenz, Anbindung an die Vergangenheit und der Vorstellung, dass das Gegenwärtige nicht alles ist. Über Fragen des kulturellen Gedächtnisses kann ich vielleicht mit einem Muslim besser sprechen als mit einem rechten Identitären oder einem linken Aktivisten, der allein auf Identitätspolitik setzt.
Ja, man realisiert, dass es  "ein reges Interesse an Transzendenz, Anbindung an die Vergangenheit und der Vorstellung, dass das Gegenwärtige nicht alles ist." Genau: Zurück in die Vergangenheit, aber diesmal ohne Mundgeruch alter Herren, aber mit dem Fluidum einer chicken Alice Weidel. Lernt man erst, dass "das Gegenwärtige nicht alles ist", wird man offensichtlich besonders empfänglich fürs Zukünftige, das sich am Vergangenen orientiert. Es geht um Gesprächsverbesserung, basierend auf dem intensivierten kulturellen Gedächtnis. Na, das ist doch etwas Neues – oder doch nicht? Nein, es ist ein Wiederaufwärmen des Anpassens und Kollaborierens.



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