Dienstag, 13. Dezember 2011

unterwegs

Unsere nächste Ausgabe # 9 ist dem Thema "unterwegs" gewidmet. Es geht also ums Reisen, Wandern, Nomadisieren, unterwegs sein. Unstet.
Bitte senden Sie Beiträge (Prosa, Lyrik, Essays, Grafik) bis spätestens Ende Jänner 2012 an die Redaktion: redaktion(at)drieschverlag.org

being on the road, en route, unterwegs sein, reisen, auf der Reise sein, wandern, umherirren, ohne feste Bleibe, hin- und hergeschoben, vogelfrei, flüchten, auf der Flucht sein, Jetsetter, Städteausflüge, Tourist, Fremdenverkehrsteilnehmer, Fremdenverkehr, Gästeverkehr, Besucher besuchen Gäste und Gastgeber in Gasthäusern und Fremdenzimmern, VIP-Lounge, Wanderwege, Lebenswege, Weggefährte, spazieren, Spaziergang, mit dem Flaneur flanieren und danach das Feuilleton überfliegen, Deportation, Völkerwanderung

Reise und Wanderschaft als Todessymbolik

In den musikalischen Schriften von Theodor W. Adorno zu Schubert findet sich ein für unser Thema interessanter Absatz:

Wenn die Psychoanalyse Reise und Wanderschaft für die objektive Todessymbolik als archaisches Residuum beschlagnahmt, so sind beide in der Landschaft des Todes füglich zu suchen. Der exzentrische Bau jener Landschaft, darin jeder Punkt dem Mittelpunkt gleich nah liegt, offenbart sich dem Wanderer, der sie durchkreist, ohne fortzuschreiten: alle Entwicklung ist ihr vollkommenes Widerspiel, der erste Schritt liegt so nahe beim Tod wie der letzte, und kreisend werden die dissoziierten Punkte der Landschaft abgesucht, nicht sie selber verlassen. Denn Schuberts Themen wandern nicht anders als der Müller oder der, den im Winter die Geliebte verließ. Nicht Geschichte kennen sie, sondern perspektivische Umgehung: aller Wechsel an ihnen ist Wechsel des Lichtes.
Adorno: Musikalische Schriften IV: Schubert. GS 17:25


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