Unsere nächste Ausgabe # 9 ist dem Thema "unterwegs" gewidmet. Es geht also ums Reisen, Wandern, Nomadisieren, unterwegs sein. Unstet.
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Reise und Wanderschaft als Todessymbolik
In den musikalischen Schriften von Theodor W. Adorno zu Schubert findet sich ein für unser Thema interessanter Absatz:
Wenn die Psychoanalyse Reise und Wanderschaft für die objektive Todessymbolik als archaisches Residuum beschlagnahmt, so sind beide in der Landschaft des Todes füglich zu suchen. Der exzentrische Bau jener Landschaft, darin jeder Punkt dem Mittelpunkt gleich nah liegt, offenbart sich dem Wanderer, der sie durchkreist, ohne fortzuschreiten: alle Entwicklung ist ihr vollkommenes Widerspiel, der erste Schritt liegt so nahe beim Tod wie der letzte, und kreisend werden die dissoziierten Punkte der Landschaft abgesucht, nicht sie selber verlassen. Denn Schuberts Themen wandern nicht anders als der Müller oder der, den im Winter die Geliebte verließ. Nicht Geschichte kennen sie, sondern perspektivische Umgehung: aller Wechsel an ihnen ist Wechsel des Lichtes.
Adorno: Musikalische Schriften IV: Schubert. GS 17:25
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