Sparen ist positiv konnotiert, obwohl die Wirtschaft es nicht gerne sieht, wenn zu lange zu viel gespart wird. Manche kennen noch das Sprichwort "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not." Man spart, wenn man mehr hat, als man zur puren Existenzerhaltung braucht. Sparen bedingt Mehrwert. Jemand, der nichts hat, kann nicht sparen.
Heute ist es üblich vom Einsparen zu reden. Einsparungen sind in aller Munde. Sogar Konsum und Geldausgebeben wird als Einsparen angepriesen: Kaufen Sie zwei, drei Produkte (obwohl Sie nur eines brauchen), dann sparen Sie X Cents oder Euros!
Ein anderes Einsparen meint Kostenreduktion oder Verzicht. Firmen sparen sich X Arbeiter und Angestellte, indem sie die Belegschaft reduzieren. Die "Freigestellten" hat man eingespart. Man verkauft den Wählern ein drastisches Sparprogramm mit unliebsamen Einsparungen. Die positive Konnotation von "Sparen" überträgt sich auf das Sparprogramm, das durch seine Einsparungen für viele negative Auswirkungen hat. Aber niemand spricht vom Einsparpaket, sondern nur vom Sparpaket. Diese Paketpolitik lässt sich besser darstellen und verkaufen. Die Wähler kaufen, einsparend, Sparpakete, obwohl es nichts zu sparen gibt, sondern nur abzubauen, einzusparen.
Semantische Politik.
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