In der NZZ vom 21.04.11 bespricht Martin Zingg Richard Kämmerlings' Buch "Das kurze Glück der Gegenwart" und stellt fest:
"Ausgangs- und Angelpunkt seiner sehr persönlichen Ausführungen ist der Zweifel am Gegenwartsbezug der jüngeren deutschsprachigen – und vornehmlich: deutschen – Literatur. Wissen will er etwa, wie, wenn überhaupt, in den jüngsten Romanen und Erzählungen ein Thema wie die Wirtschaft oder gar die Finanzkrise vorkommt. Was erfährt man in deutschen Romanen der Gegenwart über den gegenwärtigen deutschen Kriegseinsatz in Afghanistan? Welche Familienmuster prägen die Romane, und gibt es darin auch etwas zu erfahren beispielsweise über Patchwork-Familien, die doch, statistisch gesehen, immer auffälliger werden?"
Am Schluß des Artikels heisst es: "Der augenfälligste Gegenwartsbezug so vieler Neuerscheinungen ist ja der zugleich schmerzlichste, auch am wenigsten wahrgenommene: Die Tatsache nämlich, dass sie oft sehr schnell nach ihrer Veröffentlichung wieder verschwunden sind. Aus den Buchhandlungen, aus der Diskussion, schliesslich aus literarischen Zusammenhängen schlechthin."
Das scheint mir gut als Ergänzung zum Zitat von Siegfried Lenz aus 1970 zu passen, das hier im Blog erwähnt wurde.
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