Mittwoch, 13. April 2011

Nationalismus & Literatur

Bei den Buchmessen in Frankfurt oder Leipzig werden sogenannte Gastländer eingeladen und besonders im Programm berücksichtigt. Würde man hier die moralische Rigidität anlegen, wie im Falle der Kritik der deutschen Ausstellung "Die Kultur der Aufklärung" in Peking, wären kaum Gastländer zu finden und zu präsentieren. Gelten für die Literatur andere Maßstäbe (China, Serbien ...) ?


1 Kommentar:

  1. Nationale Literatur ist ungleich nationalem Sport. Bei letzterem liegt kein Widerspruch vor, wenn Legionäre, eingekaufte fremde Spieler anderer Nationalität in der "Nationalmannschaft" (immer noch MANNschaft, auch wenn es um weibliche Sportler geht!) arbeiten (man sagt "spielen", obwohl es Arbeit und Geschäft ist). Ähnliches wäre in der Literatur nicht vorstellbar: man könnte z.B. keinen französischen, argentinischen oder japanischen Spitzenautor kaufen und als "eigenen", z.B. österreichischen ausgeben. Erst wenn er sich "naturalisiert" hat, die Staatsbürgerschaft gewechselt hat, würde er unter dem geänderten Nationaletikett rangieren.

    Weshalb die Bemühung der Nationalreferenz? Sie steht im Widerspruch der zugleich betonten Individualität. Es sind vereinnahmende Vereinfachungen. Es ist ein Affront.

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