"Wer trauert, hat recht", so der Titel des Beitrags von Andrea Köhler in der NZZ vom 19.3.11, mit dem Untertitel "Memoiren über den Tod eines geliebten Menschen haben in den USA Konjunktur."
Memoiren über den Tod? Bislang handelten Memoiren über das Leben und Sterben. Aber (nur) über den Tod? Was meint die Autorin? Welche Memoiren über den Tod könnten geschrieben werden?
Dann heisst es "Man ist abgeschieden von der Welt, der Wahrheit jedoch umso näher". Wie das? Jene, die nicht abgeschieden sind, die "voll" im Leben stehen, sind der Wahrheit ferne oder ferner? Welche Ideologie wirkt da ein, dass Wahrheit der Abgeschiedenheit bedürfe? Weshalb überhaupt das Konzept eines geistigen Ortes der Wahrheit? Ist Wahrheit nicht eine Bedingung und Funktion? Hier soll sie eine Essenzialität sein, die in der Abgeschiedenheit existiert. (Darum verkrochen sich Eremiten und Asketen seit je in Höhlen und Wüsten, ganz einsam, ganz abgeschieden, um bei der Wahrheit zu sein. O je!)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen