In unserer Folge "Driesch Leser lesen" (Videokanal in YouTube) rezitiert Franz Blaha das Gedicht "Die weiße Blume" von Heinrich Heine und liest dann seine Übertragung in Ottakringer Dialekt.
Heinrich Heine (13.12.1797-17.2.1856):
Die weiße Blume
In Vaters Garten heimlich steht
Ein Blümchen traurig und bleich;
Der Winter zieht fort, der Frühling weht,
Bleich Blümchen bleibt immer so bleich.
Die bleiche Blume schaut
Wie eine kranke Braut.
Zu mir bleich Blümchen leise spricht:
Lieb Brüderchen, pflücke mich!
Zu Blümchen sprech ich: Das tu ich nicht,
Ich pflücke nimmermehr dich;
Ich such mit Müh und Not
Die Blume purpurrot.
Bleich Blümchen spricht: Such hin, such her,
Bis an deinen kühlen Tod,
Du suchst umsonst, findst nimmermehr
Die Blume purpurrot;
Mich aber pflücken tu,
Ich bin so krank wie du.
So lispelt bleich Blümchen, und bittet sehr -
Da zag ich, und pflück ich es schnell.
Und plötzlich blutet mein Herze nicht mehr,
Mein inneres Auge wird hell.
In meine wunde Brust
Kommt stille Engellust.
Montag, 30. April 2012
Kaspar Hausers 200. Geburtstag
Kaspar Hauser (* angeblich: 30. April 1812; gest. 17. Dezember 1833 in Ansbach) wurde in der Biedermeierzeit als „rätselhafter Findling“ bekannt.
Wikipedia
Eine Person, die als Figur in der Literatur und den Künsten umherspukt, inspiriert und als ergiebiger Stofflieferant dient.
Siehe z. B. von Roman Bucheli: Die Erfindung des Menschen. Ein Findelkind als Inbild aller Verstossenen und Verbannten – vor 200 Jahren wurde Kaspar Hauser geboren. NZZ, 28.4.2012
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Eine Person, die als Figur in der Literatur und den Künsten umherspukt, inspiriert und als ergiebiger Stofflieferant dient.
Siehe z. B. von Roman Bucheli: Die Erfindung des Menschen. Ein Findelkind als Inbild aller Verstossenen und Verbannten – vor 200 Jahren wurde Kaspar Hauser geboren. NZZ, 28.4.2012
Samstag, 28. April 2012
Joseph Brodsky empfiehlt Lyriker
(Aus: „Wie Bücher zu lesen sind – Zur
Eröffnung der ersten Turiner buchmesse am 18. Mai 1988“ In: Joseph Brodsky: Der
sterbliche Dichter. Über Literatur, Liebshaften und Langeweile. Hanser, München
1998)
Der russisch-amerikanische Dichter Joseph Brodsky (24.5.1940-28.1.1996) gibt seine persönliche Wertschätzung wieder, keine allgemeingültige Vorschreibung, keinen verbindlichen Kanon.
Deutsch:
Rainer Maria Rilke
Georg Trakl
Peter Huchel
Gottfried Benn
Englisch:
Robert Frost
Thomas Hardy
W. B. Yeats,
Tl. S. Eliot
W. H. auden
Marianne Moore
Elizabeth Bishop
Französisch:
Guillaume
Apollinaire
Jules Supervielle
Pierre Reverdy
Blaise Cendrars
Einiges von
Paul Eluard
Aragon
Victor Segalen
Henrich Michaux
Griechisch:
Konstantin Kavafis
Geiorgos Seferis
Jannis Ritsos
Italienisch:
Salvatore Quasimodo
Umberto Saba
Giuseppe Ungaretti
Eugenio Montale
Niederländisch:
Martinus Nijhoff
Polnisch:
Leopold Staff
Czeslaw Milosz
Zbigniew Herb ert
Wislawa
Szymborska
Portugiesisch:
Fernando Pessoa
Vielleicht auch:
Carlos Drummond de Andrade
Russisch:
Marina Zwetajewa
Ossip Mandelstam
Anna Achmatowa
Boris Pasternak
Wladislaw
Chodassewitsch
Welemir
Chlebnikow
Nikolaj Kljujew
Schwedisch:
Gunnar Ekelöf
Harry Martinson
Tomas Tranströmer
Spanisch:
Antonio Machado
Frederico García
Lorca
Luis Cernuda
Rafael Alberti
Juan Ramón
Jiménez
Octavio Paz
Donnerstag, 26. April 2012
Josef Hofmillers 140. Geburtstag
Josef Hofmiller, 26. April 1872 in Kranzegg im Allgäu - 11. Oktober 1933 in Rosenheim, vollständiger Name Josef Max Maria Hofmiller, war ein deutscher Essayist, Kritiker, Übersetzer und Gymnasiallehrer, Mitbegründer und Herausgeber der Süddeutschen Monatshefte und Nietzsche-Forscher.
Wikipedia
Text online bei Gutenberg:
Nietzsches Testament (1902)
Wikipedia
Text online bei Gutenberg:
Nietzsches Testament (1902)
Montag, 16. April 2012
100. Geburtstag von Edmond Jabès
Edmond Jabès, 16. April 1912 in Kairo - 2. Januar 1991 in Paris, war ein französischer Schriftsteller und Dichter. Wuchs in Kairo auf; seine Familie, praktizierende Juden, emigrierte während der Suezkrise nach Frankreich, wo er 1967 sich einbürgerte.
Das „Buch der Fragen“, das zu einer Heptalogie anwuchs, stellte eine Neuheit in der Art zu schreiben dar. Es handelt sich nicht um einen zusammenhängenden Text, es gibt keinen Handlungsstrang und keine Zeit der Handlung. Jabès selbst nannte diese Form der Literatur „récit eclaté“, eine aus Bruchstücken bestehende Erzählung.
Wikipedia
[Abbildung Wikipedia]
Ecrivain de langue française né en Égypte, dans une famille juive francophone, Edmond Jabès est d’abord un passeur de culture et de mémoire entre les rives de la Méditerranée. Il est aussi, comme l’écrivait René Char, l’auteur d’une œuvre « dont on ne voit pas d’égal en notre temps ».
La durée est-elle forgée par le souvenir ou par la mémoire ? Nous savons que c'est nous seuls qui fabriquons nos souvenirs; mais il y a une mémoire plus ancienne que les souvenirs, et qui est liée au langage, à la musique, au son, au bruit, au silence : une mémoire qu'un geste, une parole, un cri , une douleur ou une joie, une image, un événement peuvent réveiller. Mémoire de tous les temps qui sommeille en nous et qui est au coeur de la création.
Wikipédia (francais)
Hank Lazer reviews "Lavish Absence: Recalling and Rereading Edmond Jabès" by Rosmarie Waldrop. Wesleyan University Press — 2002.
Das „Buch der Fragen“, das zu einer Heptalogie anwuchs, stellte eine Neuheit in der Art zu schreiben dar. Es handelt sich nicht um einen zusammenhängenden Text, es gibt keinen Handlungsstrang und keine Zeit der Handlung. Jabès selbst nannte diese Form der Literatur „récit eclaté“, eine aus Bruchstücken bestehende Erzählung.
Wikipedia
[Abbildung Wikipedia]
Ecrivain de langue française né en Égypte, dans une famille juive francophone, Edmond Jabès est d’abord un passeur de culture et de mémoire entre les rives de la Méditerranée. Il est aussi, comme l’écrivait René Char, l’auteur d’une œuvre « dont on ne voit pas d’égal en notre temps ».
La durée est-elle forgée par le souvenir ou par la mémoire ? Nous savons que c'est nous seuls qui fabriquons nos souvenirs; mais il y a une mémoire plus ancienne que les souvenirs, et qui est liée au langage, à la musique, au son, au bruit, au silence : une mémoire qu'un geste, une parole, un cri , une douleur ou une joie, une image, un événement peuvent réveiller. Mémoire de tous les temps qui sommeille en nous et qui est au coeur de la création.
Wikipédia (francais)
Hank Lazer reviews "Lavish Absence: Recalling and Rereading Edmond Jabès" by Rosmarie Waldrop. Wesleyan University Press — 2002.
Sonntag, 15. April 2012
Robert Musils 70. Todestag
Robert Musil, 6. November 1880 in Klagenfurt - 15. April 1942 in Genf, von 1917 bis zur Adelsaufhebung von 1919: Robert Edler von Musil, war ein österreichischer Schriftsteller.
Wikipedia
Internationale Robert Musil Gesellschaft
Wikipedia
Internationale Robert Musil Gesellschaft
Montag, 9. April 2012
Driesch # 9: unterwegs - on the move
Video-Trailer zu unserer neuesten Ausgabe # 9 "unterwegs" - "on the move"
von Zia Cutrara in unserem YouTube Videokanal.
von Zia Cutrara in unserem YouTube Videokanal.
Lew Kopelews 100. Geburtstag
Lew Sinowjewitsch Kopelew, 27. März jul./ 9. April 1912 greg. in Kiew - 18. Juni 1997 in Köln, war ein russischer Germanist und Schriftsteller.
Wikipedia
Lew Kopelew-Forum
Lew-Kopelew-Preis
Filmnotizen über Lew Kopelew
Wikipedia
Lew Kopelew-Forum
Lew-Kopelew-Preis
Filmnotizen über Lew Kopelew
Sonntag, 8. April 2012
Wilhelm von Humboldts 177. Todestag
Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt, kurz: Wilhelm von Humboldt,
22. Juni 1767 in Potsdam - 8. April 1835 in Tegel, war ein deutscher Gelehrter, Staatsmann und Mitgründer der Universität Berlin (heute: Humboldt-Universität zu Berlin).
Wikipedia
Humboldtsches Bildungsideal
SIEGFRIED J. SCHMIDT: Denken und Sprechen bei Wilhelm von Humboldt
Fritz Mauther über Wilhelm von Humboldt in seiner Schrift "Zur Sprachwissenschaft" (1912)
22. Juni 1767 in Potsdam - 8. April 1835 in Tegel, war ein deutscher Gelehrter, Staatsmann und Mitgründer der Universität Berlin (heute: Humboldt-Universität zu Berlin).
Wikipedia
Humboldtsches Bildungsideal
SIEGFRIED J. SCHMIDT: Denken und Sprechen bei Wilhelm von Humboldt
Fritz Mauther über Wilhelm von Humboldt in seiner Schrift "Zur Sprachwissenschaft" (1912)
Samstag, 7. April 2012
Lektionen - von Wolfgang Straßnig
Von unserem Autor Wolfgang Straßnig haben wir eine ältere Filmproduktion aus dem Jahre 2003 in unseren Videokanal gestellt:
Lektionen zu österreichischen Alltagsgeschichten
eine Auswahl assoziativer Installationen
aus dem Anderen Heimatmuseum
Schloss Lind, A-8820 Neumarkt, Steiermark
Kurariert und gestaltet von Aramis
Gedichtzyklus von Wolfgang Straßnig
Kamera: Sepp Laimer, Bernd Schröckelsberger
Schnitt & Produktion: Bernd Schröckelsberger
August 2003
Lektionen zu österreichischen Alltagsgeschichten
eine Auswahl assoziativer Installationen
aus dem Anderen Heimatmuseum
Schloss Lind, A-8820 Neumarkt, Steiermark
Kurariert und gestaltet von Aramis
Gedichtzyklus von Wolfgang Straßnig
Kamera: Sepp Laimer, Bernd Schröckelsberger
Schnitt & Produktion: Bernd Schröckelsberger
August 2003
Freitag, 6. April 2012
Erich Mühsams 134. Geburtstag
Erich Kurt Mühsam, 6. April 1878 in Berlin - 10. Juli 1934 in Oranienburg, war ein anarchistischer deutscher Autor und Publizist. Als politischer Aktivist war er maßgeblich an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt, wofür er zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt wurde, und nach fünf Jahren im Rahmen einer Amnestie frei kam. In der Weimarer Republik setzte er sich in der Roten Hilfe für die Freilassung politischer Gefangener ein. In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und am 10. Juli 1934 von der SS-Wachmannschaft des KZ Oranienburg ermordet.
Wikipedia
Erich-Mühsam-Gesellschaft
Wikipedia
Erich-Mühsam-Gesellschaft
Alexander Herzens 200. Geburtstag
Alexander Iwanowitsch Herzen, 25. März jul./ 6. April 1812 greg. in Moskau, - 9. Januar jul./ 21. Januar 1870 greg. in Paris, war ein russischer Philosoph, Schriftsteller und Publizist.
Wikipedia
[Abbildungen aus Wikipedia]
Der gescheiterte Revolutionär
Fokke Joel, DIE ZEIT, 01.04.2009
Alexander Herzens bittere Erinnerungen erzählen von Liebe und Selbstmord. Dass wir sie überhaupt lesen können, verdanken wir einer Ironie der Geschichte.
An Alexander Herzen hat das letzte Mal Hans Magnus Enzensberger erinnert - zumindest mit einer Buchausgabe. Von ihm herausgegeben erschienen 1989 Herzens Briefe aus dem Westen in der Anderen Bibliothek, eine bibliophile Ausgabe, damals noch "auf einer Condor Schnellpresse gedruckt", sagte Enzensberger. Einem größeren Publikum ist Herzen heute dagegen unbekannt. Das war nicht immer so...
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[Abbildungen aus Wikipedia]
Der gescheiterte Revolutionär
Fokke Joel, DIE ZEIT, 01.04.2009
Alexander Herzens bittere Erinnerungen erzählen von Liebe und Selbstmord. Dass wir sie überhaupt lesen können, verdanken wir einer Ironie der Geschichte.
An Alexander Herzen hat das letzte Mal Hans Magnus Enzensberger erinnert - zumindest mit einer Buchausgabe. Von ihm herausgegeben erschienen 1989 Herzens Briefe aus dem Westen in der Anderen Bibliothek, eine bibliophile Ausgabe, damals noch "auf einer Condor Schnellpresse gedruckt", sagte Enzensberger. Einem größeren Publikum ist Herzen heute dagegen unbekannt. Das war nicht immer so...
Mittwoch, 4. April 2012
Sonntag, 1. April 2012
Der April
Gedicht von Erich Kästner, rezitiert von Fritz Stavenhagen:
Emil Erich Kästner (23. Februar 1899 in Dresden - 29. Juli 1974 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Verfasser von Texten für das Kabarett, der vor allem wegen seiner humorvollen, scharfsinnigen Kinderbücher und seiner humoristischen bis zeitkritischen Gedichte bekannt geworden ist.
Wikipedia
Erich Kästner im Netz
Erich Kästner Museum Dresden
Emil Erich Kästner (23. Februar 1899 in Dresden - 29. Juli 1974 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Verfasser von Texten für das Kabarett, der vor allem wegen seiner humorvollen, scharfsinnigen Kinderbücher und seiner humoristischen bis zeitkritischen Gedichte bekannt geworden ist.
Wikipedia
Erich Kästner im Netz
Erich Kästner Museum Dresden
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