Die «Grosse Proletarische Kulturrevolution» Chinas (1966-1976) steht für eine wechselvolle Periode chinesischer Zeitgeschichte, die bis heute unterschiedlich rezipiert und bewertet wird. In der Ausstellung werden Objekte und Dokumente dieser Zeit aufbereitet und in ihrer Bedeutung für die von Symbolen und Parolen des Mao-Kultes und der politischen Propaganda durchdrungene Alltagskultur entschlüsselt. Die Exponate dokumentieren jedoch nicht nur «Traum und Terror» der Kulturrevolution, sondern auch das Übergreifen des maoistischen Gedankenguts auf die 1968er Bewegungen im Westen und die nostalgisch bis kritische Mao-Revitalisierung in der Souvenir- und Künstlerlandschaft des heutigen China.
Übernahmeausstellung in Kooperation mit dem Museum für Völkerkunde Wien
Datum/Zeit Donnerstag, 26. Januar 2012, 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr
MitEröffnung der Ausstellung.
Ort Völkerkundemuseum, Pelikanstr. 40, 8001 Zürich
Raum: Hörsaal, PEA
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Interessanterweise hat die Übernahme des Eufemismus "Kulturrevolution" für eine Revolution der UNKULTUR im Westen problem- und lückenlos stattgefunden. Niemand bricht sich die Zunge, wenn er heute noch, im 21. Jahrhundert, die Terrordekade von Mao Zedon "Kulturrevolution" nennt. Anders als bei der Nazizeit und existiert hier weder Sensibilität noch Sprachempfinden. Es wird "mitgemacht".
Einige Videos, die NICHT im Ausstellungsprogramm sind, sondern von Youtube:
Nachtrag:
Erstmals wird die KULTURrevolution in einem Qualitätsmassenmedium mit UNKULTUR assoziiert:
Unkultur der Kulturrevolution
Personenkult und Polit-Design im China Mao Zedongs – eine Ausstellung im Völkerkundemuseum Zürich
Philipp Meier, Neue Zürcher Zeitung, 27.1.2012
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