Lawrence Ferlinghetti (* 24. März 1919 in Yonkers, New York) ist ein amerikanischer Schriftsteller und Dichter der Beat-Generation.
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Sonntag, 24. März 2019
Mittwoch, 20. März 2019
130. Todestag von Albrecht Ritschl
Albrecht Benjamin Ritschl (* 25. März 1822 in Berlin; † 20. März 1889 in Göttingen) war ein evangelischer Theologe und Professor in Bonn und Göttingen.
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Montag, 18. März 2019
175. Geburtstag von Nikolai Rimski-Korsakow
Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow (6. Märzjul./ 18. März 1844greg. in Tichwin, Gouvernement Nowgorod; † 8. Junijul./ 21. Juni 1908greg. auf Gut Ljubensk bei Luga, Gouvernement Sankt Petersburg) war ein russischer Komponist.
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Dienstag, 12. März 2019
20. Todestag von Yehudi Menuhin
Yehudi Menuhin, Baron Menuhin, OM, KBE (* 22. April 1916 in New York; † 12. März 1999 in Berlin) war ein von Geburt US-amerikanischer, später schweizerischer (ab 1970) und britischer (ab 1985) Geiger, Bratschist und Dirigent. Er zählt zu den größten Violinvirtuosen des 20. Jahrhunderts.
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Samstag, 9. März 2019
Elizabeth T. Spira gestorben
Elizabeth Toni Spira (* 24. Dezember 1942 in Glasgow, Schottland, Vereinigtes Königreich; † 8. März oder 9. März 2019 in Wien war eine österreichische Fernsehjournalistin. Als Produzentin und Moderatorin der Dokumentarfilm-Reihe Alltagsgeschichte und der Sendung Liebesg’schichten und Heiratssachen für den öffentlich-rechtlichen Sender ORF erreichte sie seit den 1980er und 1990er Jahren in Österreich große Popularität.
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Freitag, 8. März 2019
Internationaler Frauentag
Gibt's was zu feiern? Nein und Ja. Einerseits und andererseits.
100 Jahre Frauenwahlreecht - aber immer noch Diskriminierung.
Frauentag, internaltional, aber immer noch Missachtung und Ausbeutung.
Rezept: Feiern, feiern, feiern.
Der Internationale Frauentag, Weltfrauentag, Frauenkampftag, Internationaler Frauenkampftag oder Frauentag ist ein Welttag, der am 8. März begangen wird. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen und fand erstmals am 19. März 1911 statt. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert. Die Vereinten Nationen erkoren ihn später als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden aus.
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100 Jahre Frauenwahlreecht - aber immer noch Diskriminierung.
Frauentag, internaltional, aber immer noch Missachtung und Ausbeutung.
Rezept: Feiern, feiern, feiern.
Der Internationale Frauentag, Weltfrauentag, Frauenkampftag, Internationaler Frauenkampftag oder Frauentag ist ein Welttag, der am 8. März begangen wird. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht für Frauen sowie die Emanzipation von Arbeiterinnen und fand erstmals am 19. März 1911 statt. Seit 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert. Die Vereinten Nationen erkoren ihn später als Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden aus.
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150. Todestag von Hector Berlioz
Louis Hector Berlioz (* 11. Dezember 1803 in La Côte-Saint-André, Département Isère; † 8. März 1869 in Paris) war ein französischer Komponist und Musikkritiker.
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Donnerstag, 7. März 2019
Accusation of antisemitism as new kind of with hunting
The UK Labour Party’s “Antisemitism Crisis” and the Likud Supporters in Its Leadership
by Kenneth Surin, COUNTERPUNCH, March 6, 2019A new kind of with hunting
Mittwoch, 6. März 2019
90. Geburtstag von Günter Kunert
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Jean Starobinski gestorben
Jean Isaac Starobinski (* 17. November 1920 in Genf; † 4. März 2019 in Morges war ein Schweizer Arzt und Literaturwissenschaftler, Medizinhistoriker und Ideengeschichtler.
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NZZ: Der
Ideenhistoriker, Literaturwissenschafter und Mediziner Jean Starobinski ist
98-jährig gestorben. Die Wirkung seines
Lebenswerks reichte weit über die Grenzen eines Faches hinaus. Der 1920 in Genf
geborene Starobinski studierte Literaturwissenschaft und Medizin in Genf.
Er war einer der wenigen vollständig ausgebildeten und klinisch erfahrenen
Ärzte und Psychiater unter den Historikern der Literatur und der Ideen. Zum
Nachruf
Montag, 4. März 2019
Christopher Clark: The 1848 Revolution & Interview auf deutsch
The LRB Winter lecture 2019 by Christoper Clark:
The 1848 Revolution
In "phoenix persönlich" spricht Michael Krons mit dem Historiker und Bestsellerautor Sir Christopher Clark
The 1848 Revolution
In "phoenix persönlich" spricht Michael Krons mit dem Historiker und Bestsellerautor Sir Christopher Clark
Pressefreiheit in Griechenland bedroht
An Open Letter to Jean-Claude Juncker, President of the European Commission, and Donald Tusk, President of the European Council
Kwame Anthony Appiah, Harold Bloom, J.M. Coetzee, Linda Colley, and Jeffrey Eugenides, et al.New York Review of Books, March 21, 2019 Issue
Auden on Pound
Auden on No-Platforming Pound
In 1945, when Bennett Cerf of Random House was preparing to send to the printer An Anthology of Famous English and American Poetry, edited by William Rose Benét and Conrad Aiken for the Modern Library series, he omitted twelve early poems by Ezra Pound that Aiken had included in a 1927 anthology on which the new book had been based. In place of the poems, a note explained that, over Aiken’s protest, the publishers “flatly refused at this time to include a single line of Mr. Ezra Pound. This is a statement that the publishers are not only willing but delighted to print.”
Person over work: the old problem with persons who beame outlaws or who are considered of the enemy's side or marked as traitors, heretics etc.
One of Auden's arguments in a letter to Cerf:In the eyes of many writers at the time, Cerf’s refusal to reprint Pound’s poems adopted the same logic that the Nazis had used when burning books by Jews and leftists.
Secondly, the issue is far more serious than it appears at first sight; the relation of an author to his work only one out of many, and once you accept the idea that one thing to which a man stands related shares in his guilt, you will presently extend it to others; begin by banning his poems not because you object to them but because you object to him, and you will end, as the nazis did, by slaughtering his wife and children.Today we have a similar ideological warfarc: there are calls to remove books from certain authors from the libraries, to ban their work simply because this or that author was a communist or a fascist or a sexual monster or a plain criminal or whatever. The witch-hunting has become modern again...
Sonntag, 3. März 2019
Wandlungen
Haimo L. Handl
Wandlungen
1993 fand auf dem Heldenplatz in Wien die größte
Demonstration n der 2. Republik statt: das Lichtermeer. 55 Jahre früher schrien
frenetisch tausende von Österreicherinnen und Österreicher dem Führer
hysterisch jubelnd entgegen. Heute, 26 Jahre nach dem Lichtermeer, hat ein
dramatischer Wertewandel stattgefunden. Was damals unmöglich schien bzw. sofort
einen Protestaufschrei erzeugt hätte, ist politischer Alltag geworden. Die FPÖ
hat es geschafft, nicht mehr als rechtsextreme Partei wahrgenommen zu werden
und liefert laufend Attacken gegen den Rechtsstaat, gegen bisheriges
republikanisches Verständnis. All dies macht die Volkspartei möglich, die mit
ihrem jungen Kanzler eine Mehrheit der Wählerstimmen erhielt und die
rechtsextremen Umtriebe ihres Koalitionspartners voll und ganz deckt.
Wer weiß, was uns diese Konstellation in naher Zukunft noch
zumuten wird? Nachdem die Geschichtsvergessenheit besonders der jüngeren
Bevölkerung stark ist, muss Schlimmes befürchtet werden. Wie die Geschichte
lehrt, braucht es nicht immer hysterische Massen, die dem Unrecht beredten
Ausdruck verleihen. Heute muss man nicht mehr auf den Heldenplatz pilgern oder
in den Straßen Spalier stehen. Heute reichen die social media.
Jetzt wird von der FPÖ die Präventivhaft gefordert. Die
Kritik daran, der Widerspruch ist zahm. Die rechten Kräfte in der SPÖ zeigen
Bereitwilligkeit zur Kollaboration. Auch die sich modern gebenden Neos finden
kein klares Nein. Viele in der Bevölkerung finden nichts dabei. Sie haben auch
die grausigen, antisemitischen Liedtexte FPÖ-naher Burschenschaften nicht so
arg gefunden. Die Allianz der FPÖ mit Faschisten und Rechtsextremen in Europa
ist gang und gäbe. Sie wird umstandslos hingenommen.
Der Coup gegen das BVT hat zwar einen Untersuchungsausschuss
nach sich gezogen, der aber zahnlos bleibt. Es scheint, als ob die
Rechtsextremen schalten und walten können, wie sie wollen.
Die Gefahr besteht ja nicht nur darin, dass nach dem neuen
Gesetzesvorschlag gewisse Gefährder in Präventivhaft genommen werden können,
sondern dass damit ein Grundsatz unseres Rechtssystems verändert wird: es
reicht der Verdacht. Dass so ein Gesetz nicht nur gegen Asylanten, die als
gefährlich erachtet werden, angewandt werden wird, liegt auf der Hand. Es ist
ein Türöffner. Es ändert das Rechtsverständnis und das Rechtsempfinden. Wenn
das einmal für X gilt, gilt es morgen für Y und Z.
Würde ein Rechtsverständnis durchgesetzt werden können, wie
es vor rund 30 Jahren Gemeinverständnis war, müssten umgekehrt FPÖ-Mitglieder
rechtlich verfolgt und vor Gericht gestellt werden: sie gefährden den
Rechtsstaat und die Demokratie. Dass dies ungeheurlich unrealistisch sich
anhört, ist ein Resultat der gewandelten politischen Kultur, die sehr weit
rechts gerutscht ist.
Von den braven Österreicherinnen und Österreichern, die
damals dem Führer zujubelten, haben viele, sehr viele aktiv gegen die
verhassten Juden Stellung bezogen. Nein, das ist zu harmlos ausgedrückt: sie
haben aktiv an der Demütigung, an der Verfolgung, an der systematischen Tötung
freudvoll teilgenommen. Von den F-lern ist gegenwärtig zwar nichts Ähnliches zu
erwarten. Aber sie atmen den Hauch der Verfolgung, wie es typisch ist für
rabiat gewordene Spießer.
Würden wir aus der Geschichte gelernt haben, wäre das
Wahlergebnis, das uns diese Koalition von Rechten beschert hat, nicht erfolgt.
Wenn wir noch aus der Geschichte lernen, müsste die nächste Wahl sie abwählen.
Das wird nicht geschehen, weil das Nichtlernen, das Kollaborieren der
engstirnigen Profiteure stärker sein wird, weil die Linken nicht mehr links
sind, weil es keine aufrechten Republikaner mehr gibt. In ganz Europa erstarkt
der Faschismus und wird sich nicht von frommen Reden aufhalten lassen. Für
politische Taten fehlen aber die entsprechenden Parteien.
Donnerstag, 28. Februar 2019
30. Todestag von Hermann Burger
Hermann Burger (* 10. Juli 1942 in Menziken; † 28. Februar 1989 in Brunegg; heimatberechtigt in Burg AG) war ein Schweizer Schriftsteller, Journalist und Germanist.
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1046: Finis.
„Aber du bist nicht tot“ – Zum 30. Todestag von Hermann Burger und über sein Gedicht „Worte“
Von Ulrike Steierwald -
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1046: Finis.
„Aber du bist nicht tot“ – Zum 30. Todestag von Hermann Burger und über sein Gedicht „Worte“
Von Ulrike Steierwald -
Mittwoch, 27. Februar 2019
30. Todestag von Konrad Lorenz
Konrad Zacharias Lorenz (* 7. November 1903 in Wien; † 27. Februar 1989 ebenda) war ein österreichischer Zoologe, Medizin-Nobelpreisträger und einer der Hauptvertreter der klassischen vergleichenden Verhaltensforschung (Ethologie). Er selbst nannte dieses Forschungsgebiet bis 1949 „Tierpsychologie“. Lorenz wird im deutschsprachigen Raum als deren Gründervater angesehen. Er war zudem Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP und Direktor des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie.
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Montag, 25. Februar 2019
Buchhandel mit neuen Problemen
Insolvenz des Buchhändlers KNV : Lieferung bitte bis gestern
Sonntag, 24. Februar 2019
Literaturkritik als politische Historie
Haimo L. Handl
Literaturkritik als politische Historie
Ich habe von den Essays des Amerikaners Edmund Wilson (1895-1972),
der als wichtigster, eminenter Kritiker des 20. Jahrhunderts gilt, viel
gelernt. Seine Arbeiten aus den Vorkriegsjahren faszinieren ebenso wie seine
der Fünfziger- und Sechzigerjahre. Ein Hochintellektueller, der sein geistiges
europäisches Erbe nicht leugnete, sondern es fruchtbringend weiter entwickelte.
Zugleich ein Kritiker des Kalten Krieges, ein unbequemer Geist.
Heuer, im Januar, erschien vom amerikanischen
Literaturkritiker George Hutchinson „Facing the Abyss: American Literatur and
Culture in the 1940s“. Ich habe das Buch sofort geordert. Jetzt erschien in der
New York Review of Books eine Rezension dieses Buches von Edward Mendelson. Hutchinson,
von dem kein Geburtsdatum zu finden ist, weil auch sein Lebenslauf, den die
Universität, wo er arbeitet, anzeigt, keine Auskunft gibt, hat 1983 sein PhD an
der Indiana University, Bloomington gemacht und arbeitet jetzt an der Cornell
University in Ithaca. Mendelson
schreibt:
„Hutchinson’s central theme is that literature
mattered in the 1940s because it focused on experiences that happened to
everyone and because it made sense of them, not by abstracting or generalizing,
but by recognizing that those common experiences came to everyone in a unique
way".
Es ging um einen Universalismus und nicht um
Klassencharakter, Ethnie, Rasse und dergleichen. Es ging nicht um Partikulares:
„Championing gay or lesbian identity as
such…was rarely the point of the work of gay, lesbian, or “queer”-oriented
writers; they attacked homophobia and the need to “label” people according to
their desires or sexual practices. And this critique, surprisingly often,
connected with related, explicit critiques of racism and anti-Semitism.
Identity politics is what fascists and anti-Semites practice, what homophobes
practice, what white supremacists and segregationists practice.”
Dieser Befund hat es in sich! Man muss ihn wiederholen: „. Identity politics
is what fascists and anti-Semites practice, what homophobes practice, what
white supremacists and segregationists practice.” Er stellt eine
Position dar, der heutigen in vielen Ländern diametral entgegengesetzt. Gegenwärtig
feiern Feministinnen ihren Rekurs auf Gender und Ethnie, pochen Faschisten, die
sich anders nennen als Identitäre auf Herkunft und jagen Tugendwächter jene,
die sie der „cultural appropriation“ verdächtigen oder beschuldigen.
Universalismus ade!
Besonders interessant ist seine Abwertung von Kritikern wie
Horkheimer und Adorno, die mit untauglicher Übernahme europäischer Werte und
Voraussetzungen amerikanische Kultur bewerteten:
„Critics and philosophers who interpret
American culture in a vocabulary learned from European culture mislead
themselves and their professional disciples. In the 1940s Max Horkheimer and
Theodor Adorno wrote still-influential essays about the debased American
popular-culture industry, but as Hutchinson observes, they had assumed—naively
and provincially—that the American class system matched the Central European
class system, that American mass culture, like European kitsch, had been
imposed on the lumpen masses by their economic overlords. In reality, American
mass culture arose from different classes producing, out of their own varied
sources, cultures of their own, most famously in the rise of jazz, which Adorno
loathed. At the same time, American popular arts absorbed visual and verbal
techniques from the most rarefied avant-garde in ways that had few European
parallels.”
Die Erklärung ist erfrischen provokativ, verdient aber näher
besehen zu werden. Woran misst Herr Hutchinson die verschiedene Klassenherkunft
amerikanischer Popularkultur? Sein Klassenbegriff steht zur Diskussion. Wie
eigen waren die Kulturen? Wenn sie so distinkt waren, weshalb konnten sie so
reibungslos vom Show Business übernommen werden? Nach welchen Kriterien
bewertet er Kultur und darin die Avantgarde? Wenn es jedoch so viele distinkte
Kulturen gab, müsste es auch verschiedene, konkurrierende Avantgarden gegeben
haben. Warum münden die alle in die typische amerikanische Massenkultur, von
der sich nur jene abhebt, die sich ihrer europäischen Wurzeln erinnert?
Bemerkenswert, andererseits, seine Ansichten zum
Universalismus, konzise dargelegt in einem eigenen Kapitel:
„His chapter on the Universal Declaration
refutes, systematically and in detail, current academic dogmas through which it
“has been routinely critiqued as an instrument of Western imperialism,” built
from Enlightenment doctrines of personal autonomy. By disentangling the history
of the declaration from later myths about it, and by pointing to passages in it
that are often ignored, Hutchinson shows that it derives from a combination of
Confucianism and Dewey’s pragmatism, and that, far from celebrating personal
autonomy, it emphasizes mutual relations of persons and communities.”
Für mich ist der Vergleich mit Edmund Wilson höchst
illuminierend. Die Gegenwart, insbesondere die US-amerikanische, bietet enorm
viele Anhaltspunkte und Belege, die die skeptische oder abwertende Position von
Horkheimer und Adorno stützten bzw. Argumentationslinien von Wilson stärken.
Der Rekurs aufs Eigenständige war in den 40erJahren nicht einhellig und
deutlich, aber der Kern existierte, sonst hätte er sich nicht so übermächtig
entwickeln und herauskristallisieren können. Was Hutchinson als historisch abtut,
ist leider bestimmender denn je geworden.
Samstag, 23. Februar 2019
120. Geburtstag von Erich Kästner
Emil Erich Kästner (* 23. Februar 1899 in Dresden; † 29. Juli 1974 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Publizist, Drehbuchautor und Kabarettdichter.
Mit der Niederlage des NS-Regimes im Zweiten Weltkrieg war Kästner ab Mitte 1945 wieder eine freie publizistische Entfaltung möglich. Von 1951 bis 1962 war er Präsident des westdeutschen P.E.N.-Zentrums. Als Pazifist nahm er in den 1950er und 1960er Jahren bei mehreren Gelegenheiten gegen die Politik der Regierung Adenauer öffentlich Stellung, unter anderem im Zusammenhang mit der Remilitarisierung, der Spiegel-Affäre und der Anti-Atomwaffenbewegung.
Populär machten ihn vor allem seine Kinderbücher, wie Emil und die Detektive (1929), Das fliegende Klassenzimmer (1933) und Das doppelte Lottchen (1949), sowie seine mal nachdenklich, mal humoristisch, oft satirisch formulierten gesellschafts- und zeitkritischen Gedichte, Epigramme und Aphorismen. Eine seiner bekanntesten Lyrik-Sammlungen erschien erstmals 1936 im Schweizer Atrium Verlag unter dem Titel Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke.
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Mit der Niederlage des NS-Regimes im Zweiten Weltkrieg war Kästner ab Mitte 1945 wieder eine freie publizistische Entfaltung möglich. Von 1951 bis 1962 war er Präsident des westdeutschen P.E.N.-Zentrums. Als Pazifist nahm er in den 1950er und 1960er Jahren bei mehreren Gelegenheiten gegen die Politik der Regierung Adenauer öffentlich Stellung, unter anderem im Zusammenhang mit der Remilitarisierung, der Spiegel-Affäre und der Anti-Atomwaffenbewegung.
Populär machten ihn vor allem seine Kinderbücher, wie Emil und die Detektive (1929), Das fliegende Klassenzimmer (1933) und Das doppelte Lottchen (1949), sowie seine mal nachdenklich, mal humoristisch, oft satirisch formulierten gesellschafts- und zeitkritischen Gedichte, Epigramme und Aphorismen. Eine seiner bekanntesten Lyrik-Sammlungen erschien erstmals 1936 im Schweizer Atrium Verlag unter dem Titel Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke.
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50. Todestag von Karl Jaspers
Karl Theodor Jaspers (* 23. Februar 1883 in Oldenburg; † 26. Februar 1969 in Basel) war ein deutscher Psychiater und Philosoph von internationaler Bedeutung. Er lehrte zuletzt an der Universität Basel und wurde 1967 Schweizer Staatsbürger.
Als Arzt hat Jaspers grundlegend zur wissenschaftlichen Entwicklung der Psychiatrie beigetragen. Er gilt auch als herausragender Vertreter der Existenzphilosophie, die er vom Existentialismus Jean-Paul Sartres strikt unterschied. Sein philosophisches Werk wirkt insbesondere in den Bereichen der Religionsphilosophie, Geschichtsphilosophie und der Interkulturellen Philosophie nach.[1] Mit seinen einführenden Schriften zur Philosophie, aber auch mit seinen kritischen Schriften zu politischen Fragen wie zur Atombombe, zur Demokratieentwicklung in Deutschland und zur Debatte um eine deutsche Wiedervereinigung hat er hohe Auflagen erreicht und ist einem breiteren Publikum bekannt geworden.
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Als Arzt hat Jaspers grundlegend zur wissenschaftlichen Entwicklung der Psychiatrie beigetragen. Er gilt auch als herausragender Vertreter der Existenzphilosophie, die er vom Existentialismus Jean-Paul Sartres strikt unterschied. Sein philosophisches Werk wirkt insbesondere in den Bereichen der Religionsphilosophie, Geschichtsphilosophie und der Interkulturellen Philosophie nach.[1] Mit seinen einführenden Schriften zur Philosophie, aber auch mit seinen kritischen Schriften zu politischen Fragen wie zur Atombombe, zur Demokratieentwicklung in Deutschland und zur Debatte um eine deutsche Wiedervereinigung hat er hohe Auflagen erreicht und ist einem breiteren Publikum bekannt geworden.
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Donnerstag, 21. Februar 2019
Jüdin in Deutschland
Deborah Feldman: «In Deutschland bedeutet jüdisch sein, sich mit dem Antisemitismus zu identifizieren»
Die
Autorin Deborah Feldman ist eine vernehmbare Stimme der jüngeren
Generation von Juden in Deutschland. Die Diskussion um den neuen
Antisemitismus hält sie für übertrieben. Die deutsche Erinnerungskultur
betrachtet sie kritisch.
Mittwoch, 20. Februar 2019
Dienstag, 19. Februar 2019
Map of US war and terror spots
When I first set out to map all the places in the world where the United
States is still fighting terrorism so many years later, I didn’t think
it would be that hard to do. This was before the 2017 incident
in Niger in which four American soldiers were killed on a counterterror
mission and Americans were given an inkling of how far-reaching the war
on terrorism might really be. I imagined a map that would highlight
Afghanistan, Iraq, Pakistan, and Syria -- the places many Americans
automatically think of in association with the war on terror -- as well
as perhaps a dozen less-noticed countries like the Philippines and
Somalia. I had no idea that I was embarking on a research odyssey that
would, in its second annual update, map U.S. counterterror missions in
80 countries in 2017 and 2018, or 40% of the nations on this planet (a map first featured in Smithsonian magazine).
From:
Mapping the American War on Terror
Now in 80 Countries, It Couldn’t Be More Global
By Stephanie Savell, Tomdisptatch
View the map!
From:
Mapping the American War on Terror
Now in 80 Countries, It Couldn’t Be More Global
By Stephanie Savell, Tomdisptatch
View the map!
Montag, 18. Februar 2019
Lesen als bedrohte Tugend
«Lesen ist von unschätzbarem Wert für viele kognitive Leistungen»
Bücher lesen ist eine bedrohte Tugend. Schade. Fünf Tipps, wie Sie es bis zur letzten Seite schaffen.
Tina Huber, TAGESANZEIGER, 18.2.2019
Ethik des Nichtlesens
Das ist alles auch Lebenszeit
Manche Bücher werden zu Events gemacht, bei denen es um
Literatur kaum noch geht, sondern um den Skandal und die Debatte. Für
sie brauchen wir eine Ethik des Nichtlesens.
Ein Essay von Johannes Franzen, ZEIT, 17. Februar 2019
Wenn man bedenkt, dass sie nur deshalb Erfolg haben, weil es genug Leserinnen und Leser gibt, die einem Buch ihre Aufmerksamkeit schenken, wenn es sich um ein Ereignisbuch handelt, dann wäre es Aufgabe einer Ethik des Nichtlesens, Regeln aufzustellen, die diese Mechanismen unterlaufen.")
Der junge Germanist von der Uni Bonn als Regler. Kommt modern daher, ist aber im Kern ein ängstlicher Spießer, auf bestmöglichen Nutzen bedacht.
Sonntag, 17. Februar 2019
Hyperrealismus
Haimo L. Handl
Hyperrealismus
Musikertreffen in Graz. Begeistert berichtet in 3sat die
KULTURZEIT vom einmaligen Treffen der Musikeravantgarde, die in der
Provinzhauptstadt sich zum Lernen, Austausch und zur Performanz trifft. Wie beim
Sport weist die internationale Beteiligung den besonderen Wert aus. Der Besuch
von Komponisten in einem Baumarkt wird als hochmoderne, sensible Leistung
abgebildet und kommentiert, ein Unterfangen, das sich ausgezahlt habe, da man
Dinge des Alltags, der Arbeitswelt als Material für Musikinstrumente gefunden
habe. Es geht schlussendlich um das Sinnliche, das Authentische, das Neue. Es
geht um das Aufgehen in der Welt, um den direkte Gebrauch dessen, was da ist.
Übertrüge man diese Haltung auf das Denken, ginge es ums
Denken des Vorgefundenen, des Faktischen, des Gewöhnlichen, des Bestehenden,
das nur im Unterschied zur bisherigen Instrumentalkunde „neu“ ist, weil man im
Missverwenden, im Missbrauch die eröffnende Tugend sieht: Werkzeuge,
Hilfsmaterialien etc. lassen sich auch anders verwenden, als Werkzeuge und
Instrumente für Musik bzw. das, was als solche definiert wird. Und auch
Menschen als Musiker odr Sänger oder Darsteller lassen sich anders gebrauchen
und verwenden. Ein hoch künstlerischer Akt, den die Teilnehmer aus vielen
Ländern der Welt natürlich üben und feiern müssen. Die neue Authentizität.
Letztes Jahr lieferte der Künstler Hans Op de Beeck an der
Stuttgarter Staatsoper ein Gustostückerl an Avantgarde in seinem Versuch, das
sinnliche Erleben direkter, spürbarer zu vermitteln: Die Premiere von „Herzog
Blaubarts Burg“ fand nicht im Opernhaus statt, sondern in einer ehemaligen
Posthalle. Die Besucher mussten über Schuhe und Beinkleider Plastiküberzüge
anziehen, um durch Wasser und Morast zu den Sitzen gelangen zu können. Diese
Barriere war Teil der Authentizitätsvermittlung: Miterleben, Mitfühlen als Teil
der Aufführung. Das heißt, der hohe Meister vertraut weder der Musik noch der
Darstellung, als ob die kein Miterleben zu evozieren vermöchten, sondern baute
eine Aktion ein, die zwar als Gag missverstanden werden könnte, von den
Gebildeten, die dem Feuilleton folgen, aber als hohe Kunst der gesteigerten
Sinnlichkeit verstanden wird: DAS ist ein anderes, spezielles Mitfühlen und
Mitleben. Die Mitleber als Mitläufer vorne weg.
Die Theorie und Praxis verdient Nachahmung. Sie ist völker-
und Gruppenverständigend. Sie könnte auch helfen, die Untaten der IS-Schergen
als Kultur zu sehen, die Folterpraxen amerikanischer special units als
Erlebnistheater nachzufühlen, die Verhörmethoden der Türken als
Sinneserweiterung zu feiern. Das Programm könnte, wie die Cuisine, weltweit
vielfältig ausgerichtet werden: Zur kantonesischen Küche chinesische
Strafprozeduren oder zum Samba brasilianische Hetzjagden und Tötungen usw. usf.
Man stelle sich den Schauder vor, wenn Mord und Folter nicht
nur billig gespielt werden, sondern echt, also real, vollzogen werden: Auf der
Bühne keine Spieler mehr, sondern Täter. Echte Straffällige werden gepeitscht,
geschlagen, gedemütigt. Ihr Wimmern und Jammern und Schreien wird in Echtzeit
ins Computersystem gespeist als Musikbestandteil verwendet. Die Welt der neuen
Klänge, ganz authentisch, dröhnt einerseits
auf die Besucher, lullt sie andererseits ein. Die Alltagswelt braucht
keine genuin eigene, persönliche Schöpfungstat mehr, das Kollektiv wirkt im
Puls der Zeit und auf der Höhe der Zeit.
Um die Wahrheit, die direkte physische, so nah und dicht wie
möglich zu vermitteln, führt man den Mitwirkenden auf der Bühne Mikrofone in
den Arsch und arbeitet mit den inneren Klängen aus dem Bauchraum als
Rohmaterial für neue künstlerische Kompositionsformen: mehr geht nicht! Man
belässt es nicht bei Worten oder herkömmlichen Instrumenten, man arbeitet mit
dem Körper, wie es die Mächtigen immer schon taten, unter dem Zar, unter
Stalin, unter Hitler, unter Mao. Der Luxus von heute ist, dass wir dafür keine
unhygienischen Folterkeller brauchen, keine Wüstenplätze, sondern nur
hergerichtete Objekte, die leer standen, die durch diese Kunst- und
Kulturaktionen neu verwendet werden.
Die Wirtschaftsbelebung wäre einerseits durch das
Mediengeschäft gegeben, andererseits durch einen neuorganisierten
Devotionalienhandel mit Abfallprodukten der Performances: Instrumententeile,
Werkzeuge, Requisiten. Am Teuersten und Kostbarsten aber Körperteile. Die alte
religiöse Übung der Reliquienverehrung und dem profitablen Handel mit den
Kultobjekten eröffnete neue Marktsegmente.
Warum besuchten die Modernen in Graz nur den Baumarkt? Warum
traute sich der Künstler nicht, „echten“ Morast ins Haus zu leiten? Man könnte
auch, um das träggeile Publikum aufzureizen, Drähte in die Sitzmöbel
installieren, die je nach Szene verschieden stark unter Strom gesetzt werden.
Ähnliche Experimente waren von Wissenschaftler schon vor vielen Jahren
unternommen worden. Es ist höchste Zeit, das im Kulturbereich zu exekutieren.
Und warum soll die Unterstützung und Teilnahme am
Mordprogramm des IS nur einigen wenigen tausend Aufrechten aus Europa vorbehalten
bleiben? Anstatt zu überlegen, wie man Bubis und Mädis aus den Gefängnissen
kriegt, in die einige geraten waren nach Niederlagen der Heilsbrigade, sollte
man rasch, bevor es ganz zu Ende ist, Abenteuerurlaube organisieren, ähnlich
den survival camps, aber diesmal „echte“ bei den letzten ausharrenden
Islamisten, die keine billige Show, sondern pure Authentizität liefern. Wenn
das dort nicht mehr durchführbar sein wird, blieben für einige Zeit sicher noch
Afrikaurlaube in Gebieten der Boko Haram oder bei Milizen in Somalia, die man
anstatt der üblen Safaris, wo unschuldige Tiere abgeknallt werden, unternehmen
könnte.
[Nachdem alles missverstanden werden kann, ähnlich, wie
alles missbraucht werden kann, erkläre ich, widerwillig zwar, aber doch, dass
obige Gedanken keine Rezepte und Gebrauchsanweisungen sind, sondern eine
satirische Weiterführung von Bildern, wie ich sie in der Realität sehe.]
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