Mittwoch, 10. Januar 2018

Mao und kein Ende

Der chinesische «Archipel Gulag»

Ein Straflager für Intellektuelle und ein trügerisches Belohnungssystem: Der chinesische Autor Yan Lianke erzählt in «Vier Bücher» von Maos «Grossem Sprung nach vorn». 

TagesAnzeiger Zürich, 5.1.2018

 

Noch ist die kontroverse Behandlung von Historie oder die Kritik an gegenwärtiger Politik Chinas möglich. Ganz so weit reicht Chinas Kontrolle nicht, wie es sich die Partei unter ihrem allmächtigen Vorsitzenden wünschte. Noch herrscht keine weltweite Friedhofsruhe.

Aber es braucht nicht viel, und jede Kritik an China wird, ähnlich dem skandalösen Tabuisieren jeder  Kritik an Israel als "antisemitisch", völlig verhindert und geahndet werden. Das freie Denken schrumpft, die Kuscherei und voreilige Selbstzensur nehmen zu, die allgemeine Ausrichtung, ähnlich einer Gleichschaltung, diesmal aber ohne äußere Behörde, ohne direkten Zwang, sondern innerlich übers "Gewissen", über die Gruppenorientierung gesteuert, regiert immer strikter und lückenloser. 

 

 

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