Das dichterische Schaffen beginnt damit, daß der Sprache
Gewalt angetan wird. Dr erste Akt dieses Vorgehens beteht in der Entwurzelung
der Worte. (...) Der zweite Akt ist die Rückkehr des worts: das Geedicht wird
zu einem Gegenstand der Teilnahme. (...)
Das Gedicht ist originale und einzigartige Schöpfung,
aber es ist auch Lektüre und Rezitation: Teilnahme. Der Dichter schafft es; der
Mensch, der es rezitiert, erschafft es neu. Dichter und Leser sind zwei Momente
ein und derselben Wirklichkeit.
(O)hne Leser ist das Werk zur zur Hälfte ein Werk. (...)
Octavio Paz:
Dichtung und Gedicht. In: Der Bogen und die Leier. Frankfurt, Surhkamp 1983:44f
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