Sonntag, 20. August 2017

Denkverbote in Deutschland


Hat, wie Maxim Biller meint, ein Kollektiv aus 68ern und ihren 70er Nachfolgern hier seinen «totalitären, undemokratischen Idealismus» ausgetobt? Wer sich noch an die siebziger Jahre und die Zeit der kommunistischen Sekten in Deutschland erinnert, der kennt ihn noch, den gnadenlos ausgefochtenen Kampf gegen jede Abweichung von der richtigen Linie. Oberste Priorität: niemals den «Beifall von der falschen Seite» provozieren! Das gilt heute wieder verschärft: Wer etwas sagt, was auch der AfD gefallen könnte, ist schon ein Klassenfeind, egal, ob sein Argument triftig ist.

Absatz aus dem Beitrag:

Haben die Deutschen das Streiten verlernt?


Denkverbote haben eine Tradition. Nicht nur in China, das wüst zensuriert, sogar im akademischen Bereich, sondern auch in Europa, vor allem in Frankreich, Großbritannien, Spanien und Deutschland, und, natürlich kultürlich, in den ehemaligen kommunistischen, osteuropäischen Staaten, die ihre tiefen Erfahrung mit Unterdrückung und Zensur, mit Ausgrenzung und Nationalismus nicht missen und verlieren mögen.

Es wird wieder modern zu zensurieren, zu jagen, zu verteufeln. In den Siebzigerjahren schrieb der Psychologe Alexander Mitscherlich über Toleranz, mehr Toleranz. Heute plädiert ein Henrik Broder für mehr INTOLERANZ, weil wir uns Toleranz als Schwäche nicht mehr leisten dürfen. Das sind Entwicklungswege, leider nicht nur deutsche. 

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