Sonntag, 9. Juli 2017

Lese- und Denkabenteuer: Kraus & Co.



Haimo L. Handl

Lese- und Denkabenteuer (Kraus & Co)

Es ist Samstag, der 8. Juli 2017, und die Medien berichten vom G20-Gipfel in Hamburg, von den Widerständen der Protestierer, besonders den Gewaltakten, aber weniger von den Widerständen von Politikern, wie Donald Trump oder Xi Jinping oder Wladimir Putin oder Recep Tayyip Erdoğan und andere rechtsextreme, faschistoide oder offen faschistische „Führer“, neben den farblosen Angestelltentypen der Rechtsstaatlichkeitsvertreter, die allesamt partout ihren Nationalpolitiken, die der Vernunft und dem Allgemeininteresse entgegenstehen, frönen.

Ich erinnere mich der Worte von Karl Kraus (1874-1936) „In dieser großen Zeit, die ich gekannt habe, wie sie noch so klein war“, die ich seit meiner frühen Jugend immer wieder las (wie überhaupt sein faszinierendes Werk!), krame einige Deutungen und Kritiken seines Dramas „Die letzten Tage der Menschheit“ hervor, ärgere mich über Kurzblicker und Kurzdenker, greif zu Walter Benjamins (1892-1940) Aufsatz „Karl Kraus“ worin er in drei Abschnitten „ Allmensch“, „Dämon“ und „Unmensch“ auf die Persönlichkeit von Karl Kraus und wesentliche Züge seiner Arbeit einging und insbesondere die jüdischen Aspekte heraushob, um ihn schlussendlich zwar nicht als typisch selbsthassenden Jude abzuqualifizieren wie es Theodor Lessing getan hat, aber doch als bürgerlichen Unpolitischen, der als giftiger Misanthrop nur Feinde kannte und auf Vernichtung aus war.  

Benjamin kontrastiert Johann Peter Hebel (1760-1826) mit Karl Kraus: „Wenn man bei Johann Peter Hebel die konstruktive, schöpferische Seite des Takts in ihrer höchsten Entfaltung findet, so bei Kraus die destruktive und kritische.“ Dann bemerkt er „Kraus lebt in einer Welt, in der die ärgste Schandtat noch ein faux-pas ist“. Heute, 72 Jahre nach dem 2. Weltkrieg, lehren uns die Führer der führenden Staaten, dass zwar Geschichte sich nicht wiederholt, dass aber jede Schandtat überbietbar ist: Kriege in allen Kontinenten außer, gegenwärtig, in der Antarktis, Flüchtlingsproduktion und –elend wie nie zuvor, instrumentalisierte Hungernöte, Seuchen und Epidemien, darniederliegende oder gebremste Bildung, dürftige Gesundheitsversorgung für die Mehrheit der Weltbevölkerung und eine Medienlandschaft und Massenkommunikation, die weit das übersteigt, das Karl Kraus schon zu seiner Zeit erkannte und erbittert bekämpfte: Schund, Lug und Trug. Sprachverlust, Kurzdenken via Kurznachrichten (twittern), Hass und „shit storm“ im asozialen Netz, zuvorderst „facebook“, und ein Werteverlust sondergleichen, wie ihn weder George Orwell (1903-1950) in seiner Dystopie „1984“ erahnen konnte, noch ein Theodor W. Adorno (1903-1969) in seiner linken Kulturkritik, der heute zur allumfassenden Täuschung führt, wie sie sich in den „alternative facts“ und „fake news“ so dramatisch manifestiert.

Benjamin illustriert die theologische Erbmasse, wie er sie an Karl Kraus festmacht, mit einem Beispiel des Prosaikers Adalbert Stifter (1805-1868), und zwar in einem Zitat aus der Vorrede zu dessen „Bunte Steine“ (1852), worin dieser seinen Standpunkt zum Wertsystem, dem Großen und Kleinen, darlegt. Stifters Sicht, vor 165 Jahren formuliert, ist besonders heutzutage lesenswert. Er erklärt seine Sicht des Kleinen, des Gewöhnlichen versus dem Großen oder Gewaltigen, der Ordnung und Allgemeinheit (Menschenrechte) versus der Unordnung oder des Unsittlichen und sagt:

Wie es mit dem Aufwärtssteigen des menschlichen Geschlechtes ist, so ist es auch mit seinem Abwärtssteigen. Untergehenden Völkern verschwindet zuerst das Maß. Sie gehen nach Einzelnem aus, sie werfen sich mit kurzem Blick auf das Beschränkte und Unbedeutende, sie setzen das Bedingte über das Allgemeine; dann suchen sie den Genuß und das Sinnliche, sie suchen Befriedigung ihres Hasses und Neides gegen den Nachbar, in ihrer Kunst wird das Einseitige geschildert, das nur von einem Standpunkte Gültige, dann das Zerfahrene, Umstimmende, Abenteuerliche, endlich das Sinnenreizende, und zuletzt die Unsitte und das Laster, in der Religion sinkt das Innere zur bloßen Gestalt oder zur üppigen Schwärmerei herab, der Unterschied zwischen Gut und Böse verliert sich, der einzelne verachtet das Ganze und geht seiner Lust und seinem Verderben nach, und so wird das Volk eine Beute seiner inneren Zerwirrung oder die eines äußeren, wilderen, aber kräftigeren Feindes.

Was er von den „untergehenden Völkern“ konstatiert, trifft auf unsere Gesellschaften in Nord und Süd, Ost und West, zu. Seine Sätze klingen wie eine Kommentierung der gegenwärtigen Zu- und Umstände einer wertlosen, das heißt wertelosen Gesellschaft, wie sie sich in den social media äußert. Vor allem sein Befinden, dass das Wissen um den Unterschied zwischen Gut und Böse sich verliere bzw. verloren habe, trifft das Charakteristische, das wir leidvoll heute erfahren. Die Schwärmerei, wie er es nannte, ist zu einem Wesensmerkmal der „Opfer“ geworden, die in unseren Opferkultgesellschaften jammern und die öffentliche Meinung bestimmen (empfehlenswert das Buch „Culture of Complaint. The Fraying of America“ (1993) von Robert Hughes (1938-2012). Es war nur logisch, dass Karl Kraus schon den Terminus der „öffentlichen Meinung“ als falsch und negativ geißelte, was auch Benjamin in seinem Artikel hervorhebt.

Kulturtheoretisch bzw. philosophisch sind Stifters Sätze bedeutsam in ihrem Festmachen, dass das Allgemeine nicht mehr gesehen und geschätzt werde, weil die Mehrheit sich im und am Einzelnen, dem Partikularen, verausgabe („sie setzen das Bedingte über das Allgemeine), was für ein umfassendes Wissen (Wissenschaft) abträglich ist. Und in der Tat, regiert eine Art von Pseudoreligiosität, die das Gefühl, „den Bauch“, vor die Vernunft, das Denken stellt, sodass die Diagnosen von Sigmund Freud (1856-1939), wie er sie klar, deutlich und nüchtern in seinen Schriften „Die Zukunft einer Illusion“ (1927) bzw. „Das Unbehagen in der Kultur“ (1930) – man beachte die Titelformulierung: IN der Kultur und nicht AN der Kultur – geäußert hatte, in ihrer Tragweite heute anders als zum Zeitpunkt ihrer Publikationen erkannt und gewürdigt werden können.

Karl Kraus pflegte ein schon religiös zu nennendes Verhältnis mit der Sprache; darin verwandt Rainer Maria Rilke (1875-1926), der in seinem zu Recht berühmten Gedicht „Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort“ das Spannungsverhältnis zwischen den Dingen in ihrem Sein und den Dingen in der Sprache, wie sie das Zeichensystem intelligibel und fungibel macht, ausgelotet wird. Benjamin konstatiert diesen Moment bei Kraus: „… cha -rakterisiert ihn [den Journalisten] als „einen Menschen, der für sich selbst und seine Existenz, wie für die bloße Existenz der Dinge, wenig Interesse hat, sondern die Dinge erst in ihren Beziehungen spürt, vor allem dort, wo diese in Ereignissen aufeinandertreffen – und der in diesem Moment erst zusammengeschlossen, wesenhaft und lebendig wird“. Was man mit diesem Satz in Händen hält, ist nichts anderes als das Negativ des Bildes von Kraus.“

Man könnte nun einwenden, dass, semiotisch belegbar, die Bedeutungen keine inhärente Qualität von Zeichen sind, sondern Resultate von Relationen, also Beziehungen. Aber das führte am Kern der Krausschen Kritik als auch der Position von Rilke vorbei. Denn er (und Rilke und andere) sah bzw. sahen Sprache nicht nur als Symbolsystem für Verständigung, sondern wertschätzten darüber hinaus eine zusätzliche Dimension, eine Eigenart oder Wesenheit, die über die Mittelfunktion hinausrecht, wie sie im deutschen Sprachraum besonders Friedrich Hölderlin (1770-1843) oder einer seiner prominenteren Deuter, Martin Heidegger (1889-1976) erkannten und schätzten. Ohne auf die Traditionen im indischen und chinesischen Denken hier einzugehen bzw. Überlegungen aus dem romanischen oder hispanischen Raum (Stéphane Mallarmé [1842-1898]oder Octavio Paz [1914-1998]) zu nennen, sei hier nur an zwei angelsächsische Autoren erinnert, die ähnliche Positionen vertraten, T. S. Eliot (1888-1965) oder George Steiner (*1929).

Wer den ganzen Aufsatz, den dreiteiligen Essay, von Benjamin liest, könnte leicht irritiert sein von dem strengen Verdikt und der Aburteilung, die dieser dämonische Unmensch Kraus, wie Benjamin ihn gekonnt und schillernd ins Bild setzt, erfährt. Bedenkt man dabei die Neurosen Benjamins, die in Interpretationen und das Werk Benjamins Eingang gefunden haben, die Positionierungen seines jüdischen, theologischen Denkens, mag man noch mehr staunen, weil der Autor in anderen Schriften keine solche sensible Aufmerksamkeit den dunklen Seiten jüdischen Denkens und Deutens widmet, wie es der Gegenstand verdiente.

Theodor W. Adorno, der Briefe von Benjamin herausgegeben hat, über den befreundeten Autor schrieb, hat sich auch kenntnisreich zu Karl Kraus geäußert, ohne den Strafton der Entrüstung und Verzerrung , wie ihn Benjamin pflegt. Weshalb ich Benjamin so drastisch skizziere, sei stellvertretend an einem kleinen Textbeispiel von ihm dargelegt, in welchem er Kraus als besonderen Arschkriecher darstellt, wobei seine Spezialität aber die sei, dass er nicht nur schmeichele, wie es für das Hineinkriechen typisch ist, sondern um von innen her zu vernichten. Benjamin:

Freilich gerade in diesem Zusammenhang tritt zutage, wie eng verbunden mit der Grausamkeit des Satirikers die zweideutige Demut des Interpreten ist, die sich im Vorleser bis zum Unfaßlichen steigert. In einen hineinkriechen — so bezeichnet man nicht umsonst die niederste Stufe der Schmeichelei, und eben das tut Kraus: nämlich um zu vernichten.“

Diese Feststellung, die Kraus treffend als Arschkriecher und Ratte oder Gewürm darstellt, ist geeignet, das alte Bild vom jüdischen Ungeziefer bzw. den krankheitserregenden Ratten zu evozieren. Einigen mag das Folterbild einfallen vom Käfig, der dem Delinquenten angebunden wird, von dem aus, wenn die Klappe hochgezogen wird, die hungrige Ratte sich ins und durchs Gesicht oder den After, das Gedärm frisst. Höchst einfühlsam, wie der jüdische Theologe und Literat Benjamin den selbsthassenden Juden, den abscheulichen Misanthropen, zeichnet. (In George Orwells „1984“ gibt es eine Folterszene in Room 101, wo mit hungriger Ratter vor dem Gesicht operiert wird; wer das oder Ähnliches gesehen hat, wird mit Benjamins Bild Schwierigkeiten haben.) Kraus der Arschkriecher, Kraus die Ratte, Kraus der Vernichter von innen heraus. Kaum ein anderer Kritiker, Hasser oder Höhner fand solche Bilder wie dieser Literaturkritiker und jüdische Chefdeuter sie liefert.

Der schon erwähnte bürgerliche und zugleich marxistische Theoretiker (und Musiker) Theodor W. Adorno liefert da ein differenzierteres Bild, vor allem eines, das versucht zu verstehen und nicht abzuurteilen. Neben dem Aufsatz „Sittlichkeit und Kriminalität“ (in Noten zur Literatur III) finden sich an sehr vielen Stellen seines Werks Verweise auf Karl Kraus (Dialektik der Aufklärung, Minima Moralia, Negative Dialektik, Ästhetische Theorie, X Beiträge in den Soziologischen Schriften, Kulturkritik und Gesellschaft, Ohne Leitbild - Parva Aesthetica, Eingriffe, Stichworte und sogar in den musikalischen Schriften.)

Einige Belege aus Adornos Werk:

Die Kraft der Sprache bewährt sich darin, daß in der Reflexion Ausdruck und Sache auseinander treten. Sprache wird zur Instanz von Wahrheit nur am Bewußtsein der Unidentität des Ausdrucks mit dem Gemeinten. Heidegger weigert sich jener Reflexion; er hält inne nach dem ersten Schritt der sprachphilosophischen Dialektik. Repristination ist sein Denken auch darin, daß es durch ein Ritual des Nennens die Gewalt des Namens wiederherstellen möchte. Diese Gewalt indessen ist nicht derart in den säkularisierten Sprachen gegenwärtig, daß sie es dem Subjekt gestatteten. Durch Säkularisierung haben die Subjekte ihnen den Namen entzogen, und ihrer Intransigenz, keines philosophischen Gottvertrauens bedarf die Objektivität der Sprache. Mehr als Signum ist sie nur durch ihre signifikative Kraft, dort wo sie am genauesten und dichtesten das Gemeinte hat. Sie ist nur, soweit sie wird, in der stetigen Konfrontation von Ausdruck und Sache; danach handelte Karl Kraus, der doch selbst einer ontologischen Ansicht von der Sprache zugeneigt haben dürfte. (Jargon der Eigentlichkeit)

Heideggers Beschwerden gegen Kulturphilosophie haben in der Ontologie der Eigentlichkeit verhängnisvolle Folgen: was sie anfangs bloß in die Sphäre kultureller Vermittlung verbannt, stößt sie unverweilt weiter in die Hölle. Der freilich ist die Welt ähnlich genug, eingetaucht in eine trübe Flut von Geschwätz als der Verfallsform von Sprache. Karl Kraus hat das zu der These verdichtet, die Phrase gebäre heute die Wirklichkeit; zumal jene, die unter dem Namen Kultur nach der Katastrophe auferstand. Sie ist, wie Valéry die Politik definierte, in weitem Maß nur noch dazu da, die Menschen von dem abzuhalten, was sie etwas angeht. Eines Sinnes mit Kraus, den er nicht erwähnt, sagt Heidegger in Sein und Zeit: »Das Hören und Verstehen hat sich vorgängig an das Geredete als solches geklammert.« . (Jargon der Eigentlichkeit)

Mehrfach ist, zuerst wohl von Karl Kraus, ausgesprochen worden, daß, in der totalen Gesellschaft, Kunst eher Chaos in die Ordnung zu bringen habe als das Gegenteil. Die chaotischen Züge qualitativ neuer Kunst widerstreiten dieser, ihrem Geist nur auf den ersten Blick. Es sind die Chiffren von Kritik an schlechter zweiter Natur: so chaotisch ist in Wahrheit die Ordnung. (Ästhetische Theorie)

Als Modell mag genannt werden, was gewiß nicht als Wissenschaft auftrat, die Sprachkritik, die Karl Kraus, der Wittgenstein sehr beeindruckte, über Jahrzehnte in der Fackel übte. Sie setzt immanent ein, vielfach orientiert an den Verstößen der Journalistik gegen die Grammatik. Die ästhetische Kritik hatte jedoch von Anbeginn ihre soziale Dimension: sprachliche Verwüstung war für Kraus der Sendbote der realen; schon im Ersten Krieg sah er die Mißbildungen und Phrasen zu sich selbst kommen, deren lautlosen Schrei er längst vorher vernommen hatte. Dies Verfahren ist der Prototyp eines nicht wörtlichen; der welterfahrene Kraus wußte, daß die Sprache, wie sehr auch Konstituens der Erfahrung, doch nicht die Realität schlicht schafft. Durch ihre Verabsolutierung wurde ihm die Sprachanalyse der Zerrspiegel realer Tendenzen sowohl wie das Medium, darin seine Kritik am Kapitalismus zu zweiter Unmittelbarkeit sich konkretisierte. (Einleitung zum »Positivismusstreit in der deutschen Soziologie«)

Die Invektiven von Karl Kraus gegen die Pressefreiheit sind gewiß nicht buchstäblich zu nehmen: im Ernst die Zensur gegen die Skribenten anrufen, hieße den Teufel mit Beelzebub austreiben. Wohl aber sind Verdummung und Lüge, wie sie unterm Schutz der Pressefreiheit gedeihen, nichts dem historischen Gang des Geistes Akzidentelles sondern die Schandmale der Sklaverei, in welcher seine Befreiung spielt, der falschen Emanzipation. (Kulturkritik und Gesellschaft)

Des Antisemitismus zeiht man ihn, den Juden, selbst. Verlogen trachtet die restaurative deutsche Nachkriegsgesellschaft den intransigenten Kritiker unter Berufung darauf loszuwerden. Das drastische Gegenteil steht in ›Sittlichkeit und Kriminalität‹: »Und ist nicht auch der Kretinismus, der die Parteinahme für eine Mißhandelte der ›jüdischen Solidarität‹ zuschreibt, seines Lacherfolges sicher? (Sittlichkeit und Kriminalität)

Klar wirken Ideologie, Bildungshintergrund und Wissen auf Interpretationen und Urteile ein. Auch Sympathie. Adorno war das großzügiger und souveräner als Benjamin. Obwohl mir die religiöse Seite in seinem Sprachbewusstsein überhaupt gegen den Strich geht, schätze ich unvermindert die Schriften von Kraus. Mängel, Einseitigkeiten etc. wiegen da wenig gegen das überaus Positive seines Generalunternehmens. Es geht nicht um Gerechtigkeit oder anerkannte Wissenschaft. Und auch wenn er ein Kind SEINER Zeit war, so war er eines wie kein anderes.

Ähnlich geht es mir mit vielen anderen Autoren. Adorno, den ich ausführlich zitiert habe ist genauswenig von Kritik ausgenommen, wie denn auch im freien Verkehr, wie es mir möglich ist, in Heideggers Schriften Gedanken und Gebäude zu finden, die mir Erkenntnisse zeitigen, mit denen ich positiv arbeite. Ironisch für mich, dass gerade Adorno in seiner etwas einseitigen Kritik an Heidegger jene Schärfe vermissen lässt, die ich von ihm sonst gewohnt bin. Vielleicht trübte ein unübersehbares Naheverhältnis zu ontologischen Fragen seinen Blick? Ach, das ist nicht weiter schlimm, so lange das Denken nicht Halt macht und sich einzäunt, folgsam, gefolgsam, gehorsam.

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