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Architektur der Erkennenden. — Es
bedarf einmal und wahrscheinlich bald einmal der Einsicht, was vor
Allem unseren grossen Städten fehlt: stille und weite, weitgedehnte Orte
zum Nachdenken, Orte mit hochräumigen langen Hallengängen für
schlechtes oder allzu sonniges Wetter, wohin kein Geräusch der Wagen und
der Ausrufer dringt und wo ein feinerer Anstand selbst dem Priester das
laute Beten untersagen würde: Bauwerke und Anlagen, welche als Ganzes
die Erhabenheit des Sich-Besinnens und Bei-Seitegehens ausdrücken. Die
Zeit ist vorbei, wo die Kirche das Monopol des Nachdenkens besass, wo
die vita contemplativa immer zuerst vita religiosa sein musste: und
Alles, was die Kirche gebaut hat, drückt diesen Gedanken aus. Ich wüsste
nicht, wie wir uns mit ihren Bauwerken, selbst wenn sie ihrer
kirchlichen Bestimmung entkleidet würden, genügen lassen könnten; diese
Bauwerke reden eine viel zu pathetische und befangene Sprache, als
Häuser Gottes und Prunkstätten eines überweltlichen Verkehrs, als dass
wir Gottlosen hier unsere Gedanken denken könnten. Wir wollen uns in Stein und Pflanze übersetzt haben, wir wollen in uns spazieren gehen, wenn wir in diesen Hallen und Gärten wandeln.
Ein recht eigentlich spießbürgerliches Park-Ideal. Und wohinein willst Du Dich denn versenken, wenn nicht in dies pathetische von Religion und Philosophie: Alles?
AntwortenLöschenGanz recht ist Alles auch im Ich. Das weißt Du von Schopenhauer, den Du an an eben das Ich verraten hast. Das Andere verschweigst Du, dass eben das Ich auch ein Nichts im Alles ist. S. Vorwort zu Wille und Vorstellung.
Im Park der Hundekotbeutel, im Wald der Wolf des Nietzsche? Es gibt die Räume des Friedens: die Bibliothek, das Cafe'. Dort aber sitzen - wie in Kirchen: Menschen.
Und die sind ja Dein eigentliches Problem.