285.
Excelsior! — „Du
wirst niemals mehr beten, niemals mehr anbeten, niemals mehr im endlosen
Vertrauen ausruhen — du versagst es dir, vor einer letzten Weisheit,
letzten Güte, letzten Macht stehen zu bleiben und deine Gedanken
abzuschirren — du hast keinen fortwährenden Wächter und Freund für deine
sieben Einsamkeiten — du lebst ohne den Ausblick auf ein Gebirge, das
Schnee auf dem Haupte und Gluthen in seinem Herzen trägt — es giebt für
dich keinen Vergelter, keinen Verbesserer letzter Hand mehr — es giebt
keine Vernunft in dem mehr, was geschieht, keine Liebe in dem, was dir
geschehen wird — deinem Herzen steht keine Ruhestatt mehr offen, wo es
nur zu finden und nicht mehr zu suchen hat, du wehrst dich gegen irgend
einen letzten Frieden, du willst die ewige Wiederkunft von Krieg und
Frieden: — Mensch der Entsagung, in Alledem willst du entsagen? Wer wird
dir die Kraft dazu geben? Noch hatte Niemand diese Kraft!“ — Es giebt
einen See, der es sich eines Tages versagte, abzufliessen, und einen
Damm dort aufwarf, wo er bisher abfloss: seitdem steigt dieser See immer
höher. Vielleicht wird gerade jene Entsagung uns auch die Kraft
verleihen, mit der die Entsagung selber ertragen werden kann; vielleicht
wird der Mensch von da an immer höher steigen, wo er nicht mehr in
einen Gott ausfliesst.
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