Israel tötet weiter in seiner Autorität als rassistischer
Apartheid-Staat
Haimo L. Handl
Was haben die unzähligen Jubelartikel zur Hochzeit von Prinz
Harry aus dem Windsor-Clan und den Lobeshymnen zu Israels „Gründung“ vor 70
Jahren gemein? Sie sind Ablenkungsmanöver und unselige Belege für die
unkritische Mitläuferhaltung sich gleichgeschaltet verhaltender Medien für ein
unkritisches, dummes Publikum, also für die Mehrheit.
Zu den x-fachen Tötungen der mordgeschulten Spezialisten
der ISRAELI DEFENSE FORCES, IDF, werden im Westen keine Kritiken laut, man
iteriert im Gegenteil klischierte Behauptungen, dieser Rassistenstaat habe ein
Recht der Selbstverteidigung, als ob der Protest oder das Verlangen jener, die
im größten Gefängnis der Welt, dem Ghetto Gaza hausen müssen, eine Aggression
gegen Israel sei, die tödlich beantwortet werden müsse.
Nazismus existiert auch ohne Konzentrationslager und
Gasöfen. Wenn nur das das Merkmal der Nazis (gewesen) wäre, wäre das
Neonaziproblem offensichtlich gelöst. Aber das faschistische,
nationalsozialistische Denken und Handeln beginnt weit früher und ist auch ohne
KZ deutscher Art bzw. Gasöfen festmachbar. Die Israelis sind die neuen Nazis in
Nahost. Die Unterstützung, prominent durch die USA, als auch durch sich
schuldig fühlende, strafbedürftige europäische Länder, zuvorderst die Nachfahren
der deutschen Nazis, Deutschland, machen sich, wieder einmal, mitschuldig durch
Wegsehen, wenn nicht aktive Kriegsunterstützung der Neuen Herren, der Israelis,
die überaus smart jede Kritik an Israel als Antisemitismus ausweisen, und deren
Urteil die andren, oft wider besseres Wissen, folgen. Das ist nicht nur
Feigheit, es ist Kollaboration. In manchen Fällen ist es ein Willkommenheißen
der Drecksarbeit gegen den neuen Feind, die Moslems. Nicht zufällig finden sich
in Europa gerade in rechtsextremen und faschistoiden oder offen faschistischen
Regimen die heftigsten Verteidiger Israels, während die schwache, sich
auflösende Linke des Antisemitismus geziehen wird. Ein perverses Trauerspiel.
Israel liefert für die Nationalisten und Faschisten in
Europa Vorlagen, wie man aktiven Grenzschutz betreibt, wie man die Gefahr
bannt: hart, schnell, mit besten Waffen und dem unbeugsamen Willen zu töten.
Noch spricht niemand von den Konservativen oder
Rechtsextremen von Konzentrationslagern; man redet über „Ankerzentren“ oder der
Notwendigkeit, Auffanglager zu „konzentrieren“. Die inhumane Bagage der Rechten
schwatz von Heimatschutz und kaschiert, leider bei vielen erfolgreich, ihr
Kampfprogramm der undurchlässigen Grenzen, der Aufspürung illegal Eingereister
und der erfolgreichen „Rückführung“ oder Abschiebung.
70 Jahre Israel. 70 Jahre Krieg. Bei uns fragt niemand
kritisch nach Gründen und Hintergründen. Die Israelis werden als David gegen
Goliath gesehen. Schon die Metaphern sind verlogen und die meist angeknüpfte
Aussage, Israel sei als kleine, demokratische Insel , umgeben von Millionen von
Feinden [den Ausdruck „Untermenschen“ verwendet man derzeit noch nicht offen]
gezwungen, ja gezwungen, so hart vorzugehen und sich und seinen Lebensraum zu
verteidigen, eine Ungeheuerlichkeit an Niedertracht und Lüge. Man übertrage das
mal auf Europa, das Europa vor dem 1. WK, der Zwischenkriegszeit, des 2. WK und
der Nachkriegszeit. So ein israelisches Denken hätte jeden Ausgleich in Europa,
den mühsam errungenen Frieden, der trotz vieler Scharmützel und Querelen geschaffen
werden konnte, von vornherein weiter verunmöglicht. Israel hat gewählt, anders
als Europa, kriegsorientiert, feindlich,
nationalistisch zu werden und zu bleiben. Die Rechten und Faschisten in Europa
wollen wieder dorthin.
Als Norman Finkelstein Israels Politik kritisierte, gar von
einer „Holocaust-Industrie“ sprach, war ein Sturm der Entrüstung losgebrochen.
Aber nicht gegen Israel und seine Strategen, sondern gegen ihn, der
kritisierte. So erging (und ergeht) es
vielen. Waren(oder sind) sie Juden (ja das gibt es, Juden, die Israel
kritisieren!), verurteilt(e) man sie als „selbsthassende Juden“, als Perverse,
als Kranke. Gesund ist, was Israel macht. Basta.
Wir wissen nicht, wie lange es dauert, bis dieses Regime
bricht, bis Amerika soviel Macht einbüßt, dass es seine verderbliche
Kriegspolitik nicht mehr so erfolgreich ausüben kann. In der jüngeren
Geschichte können wir aus vielen Entwicklungen lernen, dass als stark oder ewig
angesehene Verhältnisse brechen und untergehen. Vielen bleibt deshalb
vorderhand nur die Hoffnung, dass dieser Schwächungsprozess an Geschwindigkeit
und Stärke gewinne, auf dass dieser neue Faschismus untergehe (und mit ihm
seine Ausformungen im islamischen Lager).
Andere Mächte und Feinde der Humanität warten aber schon für
ihre Stunde. Es wird an den republikanischen, demokratischen Kräften liegen,
sich ihrer zu erwehren. Nachdem aber der offene Faschismus Israels geleugnet
wird, nachdem man mit den Inhumanen gemeinsame Sache macht, besteht keine
begründet gute Aussicht auf positive Änderung. Trotzdem: Die Hoffnung stirbt
zuletzt.
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