Nun ja, seit dem Jahr 2000 wird er also gefeiert, weltweit. Als Gegengewürz in der Kriegssuppe, als Untermalung für die weltweiten Schmerzenschreie der Geschundenen, Gedemütigten, Flüchtenden bzw. ihre Gegenüber. Sozusagen als kultivierte Eintracht.
Lehrer erhalten Schulungsmaterial, beflissene Kulturinteressierte kramen eine entsprechende Publikation hervor oder ergötzen sich an gescheiten Feuilletons. Hilft das der Poesie? Nein.Nur dem Aufmerksamkeitsmanagement.
Offensichtlich braucht es das aber, wie die "langen Nächte" der Kirchen, Bibliotheken, Museen und was sonst noch alles. Leute, die nicht kontinuierlich lesen, lauschen dann um Mitternacht Lesenden, genießen das "Event". Besonders jene sind davon angetan, die im gestressten Alltag weder Zeit noch Muße finden, selbständig zu denken oder gar in ein Buch sich zu vertiefen. Man gönnt sich Häppchen. Und ist schon dabei.
Die Liste der "Welttage" wächst und wächst. Auch das Bewusstsein?
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