Dienstag, 26. September 2017

Fridolin bei Martin

Auf unsere Newsletter-Anzeige zur Heidegger-Rezitation in der Bibliothek GLEICHGEWICHT (7.10.2017, 17 h) schrieb der Schriftsteller Peter Paul Wiplinger, von dem wir in der Zeitschrift DRIESCH oft Kurzprosa oder Poems veröffentlichten, uns einen Hinweis auf seines Bruders letzten Besuch bei Martin Heidegger, worüber dieser auch einen Text verfasst hatte.

Ich kenne den Text, denn er befindet sich im selben Band, aus dem ich Heideggers Beitrag "Zur Erörterung der Gelassenheit" transkribierte (GA 13 "Aus der Erfahrung des Denkens"). Fridolin Wiplinger war ein Philosoph, der im 41. Lebensjahr einem Herzinfarkt erlag. 2012 veranstaltete das Institut für Philosophie der Universität Wien zu seinem 80. Geburtstag das Symposium "Authentisch Philosophieren".

In Heideggers Reminiszenz findet man die Sätze:

"Ich gab ihm zu bedenken, er habe bei seinem Alter noch eine lange Zeit der Reifung und Klärung vor sich; er dürfe sich nicht überstürzen; wir wüßten noch nicht genug von dem Geheiß, unter dem das Denken steht; wir hätten noch nicht genügend bedacht, daß und inwiefern das Denken als Denken schon ein Handeln ist", ...
"Monate später kam die Nachricht von seinem plötzlichen Tod. Fridolin Wiplinger hat sich in der Leidenschaft seines Denkens verzehrt."
"Indes – langsam wandelt und mildert der Schmerz sich zum Dank an den Abgeschiedenen.
Die ins Danken  gelangen, erfahren die geheimnisvolle Kraft der Vergegenwärtigung, die der Dank in sich birgt."





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