Am Freitag, 28.10.2011 verstarb Jiří Gruša, früherer Diplomat und Vorsitzender des PEN-Clubs, Schriftsteller. Er lebte seit seiner Ausbürgerung aus der Tschechoslowakei 1981 lebte er vorwiegend in Deutschland. "Nachdem ich das überlebt hatte, wurde Deutsch die Sprache meiner Freiheit", bemerkte Gruša einmal. Viele Deutsche wollten das nicht hören, weil für sie Deutsch immer noch der Nazimakel anhaftet. Aber Gruša wusste es besser.
Er war in den Jahren 2005-2009 auch Leiter der Diplomatischen Akademie in Wien.
Heute ist auch Gruša in seiner ehemaligen Heimat geehrt. Die Zeit von nur30 Jahren scheint weit weg und die inhumanen Praktiken des wüsten, tschechischen Kommunistenregimes sind vergessen. Heute gibt sich Tschechien europäisch, mehr oder weniger, wiewohl der extreme Nationalismus auf eine tiefliegende Schwäche deutet. Aber immerhin bestehen Chancen, dass eigene Bürger nicht mehr ausgebürgert werden... Auch ein Fortschritt!
Nachruf in der Neuen Zürcher Zeitung vom 28.10.2011
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