Zur Ausstellung „Arbeit
in Auslage“
With texts about artworks ...
Werkstatt Babsi Daum, 1020 Wien, Stuwerstr. 24/Ecke
Molkereistraße
6.11. bis 11.12.2011
Vernissage am 6.1. von 11-13 Uhr, Finissage am 11.12.
ebenfalls von 11-13 Uhr
Schreibt Herausgeber CONT3XT.net
„Jedes Zeichen befindet sich in einem zeitlichen
Kontinuum zwischen einem vorausgehenden und einem folgenden Zeichen. Denkt man
ein solches Kontinuum als veränderlichen Fluss, so liegt die Schlussfolgerung
nahe, dass sich kein Zeichen auf etwas beziehen kann, das als Objekt außerhalb
dieses Flusses stünde – ein paradoxes Gedankenspiel, das einen über das Denken
nachdenken lässt, in einer Schlaufe, die umgehend wieder von vorne beginnt,
sobald sie ihr Ende erreicht hat.“
Wenn Künstler wissenschaftliche Aussagen treffen, geht
das oft daneben. So auch hier. Eine lustige Überlegung, ein Schleifendenken,
das aber semiotisch unhaltbar ist.
Auch wenn alles zeichenvermittelt wahrgenommen wird,
braucht es Referenzen auf Nichtzeichenhaftes, real Konkretes. Und diese Bezüge
gibt es, wie mangelhaft (woran gemessen?) auch immer. Bliebe, wie die Artdenker
meinen, tatsächlich alles im geschlossenen Fluss, also quasi
selbstreferentiell, wäre kein Leben möglich, weil die Physis nichts
Nichtzeichenhaftes zum Lebenserhalt abbekäme. Mit Zeichen lässt sich Natur
nicht abspeisen.
Das Gedankenspiel wird müßig weil es, denkt man
weiter, rasch an seine Grenze stößt. Wer das Gedankenspiel aber spielen will, um
den „Spielgewinn“ als Erkenntnis zu vermitteln, täuscht sich und andere oder,
bei Intention, täuscht willentlich.
Weshalb braucht die Kunst der Contextler solch
pseudowissenschaftliche Aufladung? Ist sie so dünn, dass sie sich in der
wissenschaftsgläubigen Gesellschaft nicht anders Aufmerksamkeit zu erheischen
vermag? Weil sie auf ihren eigenen Kontext pochen? Neues Bunkerdenken, neue Selbstbezogenheit als Audruck der Postpostmoderne?
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