Lehrkräfte auf sprachliche Heterogenität vorbereiten
Anlässlich der Veröffentlichung des 5. Nationalen Bildungsberichts erklärt Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek, Direktor des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache der Universität zu Köln:
„Der Bildungsbericht bestätigt, trotz positiver Tendenzen, ein weiteres Mal die soziale Ungleichheit im Bildungssystem. Sie trifft insbesondere Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, deren Anteil in den jüngeren Altersgruppen weiter steigt. Pädagogische Fachkräfte sind auf diese Hetero-genität nur bedingt vorbereitet, das gilt insbesondere auch für die sprachliche Dimension. Lehrer müssen schon im Studium konkrete Methoden und Konzepte kennenlernen, wie man Kinder und Jugendliche in ihrer sprachlichen Entwicklung optimal unterstützt – und zwar nicht nur Kinder, die Deutsch als Zweitsprache erlernen, sondern alle Schülerinnen und Schüler. Das passiert bisher erst an der Hälfte der Hochschulen im Bundesgebiet. Auch im Referendariat spielen Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache bisher kaum eine Rolle. Hier braucht es klare Verpflichtungen und Unter-stützung bei der Entwicklung von konkreten Bausteinen für angehende Lehrer in allen Fächern. Aus-gebildete Lehrkräfte benötigen dringend Unterstützungsangebote, jedoch nicht in Form von punktu-ellen Einzelfortbildungen. Die Schule als Ganzes muss sich auf den Weg machen, sprachliche Bildung in ihr Schulprogramm zu integrieren."
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