Donnerstag, 11. Oktober 2012

Mo Yan erhält den Literaturnobelpreis 2012

Der chinesische Autor Mo Yan erhält den Nobelpreis für Literatur 2012

Wikipedia

Nobelprize

Von den Chinesen nimmt man es als "normal" und erwartet hin, dass sie gegen Preiszungen ihnen unliebsamer oder verhasster Dissidenten aufbegehren. Wird nun mal der Preis nach literarischen Kriterien vergeben, schimpfen viele Westler, viele Gutmenschen, die hinter allem schnöde Politik sehen und gar nicht auf die Literatur und ihre Auszeichnung sehen wollen.

So wieder im Falle Mo Yan. Frau Müller ist empört. Jene Herta, die selbst den Preis erhielt. Für Literatur, nicht für Politik. Herr Ai Wei Wei ist empört. Und viele andere, die primär das Politische, den Dissens einfordern. Nur ja nicht "im System" sein, und allein dadurch schon kollaborieren.

Aber worin leben denn die westlichen Nichtdissidenten, die den Preis erhalten haben? Sind sie Außerirdische?

Ein Preis kann nie gerecht sein. Und die Politik zum Wertmaßstab zu erheben, ist borniert. Gut, dass die Stockholmer Akademie sich nicht einschüchtern lässt, weder von der einen, noch von der anderen Seite.

Wenn jetzt das offizielle China lobt, sei ihm das doch unbenommen. Wenn es, umgekehrt, gegen den Friedenspreis des Deuitschen Buchhandels an Liao Yiwu wettert, ebenso. Was solls?

Aber dass viele Überkorrekte im Westen in den Chor der politischen Verurteilung Mo Yans einstimmen, beweist eine eigentümliche Borniertheit und ideologische Fixierung. Wie wohltuend ist da die Freudenbekundung von Martin Walser, der mit dem Preisträger in einer Autorenfreundschaft verbunden ist. Da vergisst mein etwas leichter die Verbitterung der verbitterten Rumänendeutschen Müller und ihres Anhangs.










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