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Wir denken zu rasch, und unterwegs, und mitten im Gehen, mitten in Geschäften aller Art, selbst wenn wir an das Ernsthafteste denken; wir brauchen wenig Vorbereitung, selbst wenig Stille: - es ist, als ob wir eine unaufhaltsam rollende Maschine im Kopfe herumtrügen, welche selbst unter den ungünstigsten Umständen noch arbeitet.
Friedrich Nietzsche: Verlust an Würde. Fröhliche Wissenschaft 1/6
KSA (1980)3:378
Die Maschine als Lehrerin. -
Die Maschine lehrt durch sich selber das Ineinandergreifen von Menschenhaufen, bei Actionen, wo Jeder nur Eins zu thun hat: sie giebt das Muster der Partei-Organisation und der Kriegsführung. Sie lehrt dagegen nicht die individuelle Selbstherrlichkeit: sie macht aus Vielen EINE Maschine, und aus jedem Einzelnen ein Werkzeug zu EINEM Zwecke. Ihre allgemeinste Wirkung ist, den Nutzen der Centralisation zu lehren.
Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches II/2/218
Reaction gegen die Maschinen-Cultur. -
Die Maschine, selber ein Erzeugniss der höchsten Denkkraft, setzt bei den Personen, welche sie bedienen, fast nur die niederen gedankenlosen Kräfte in Bewegung. Sie entfesselt dabei eine Unmasse Kraft überhaupt, die sonst schlafen läge, das ist wahr; aber sie giebt nicht den Antrieb zum Höhersteigen, zum Bessermachen, zum Künstlerwerden. Sie macht THÄTIG und EINFÖRMIG, - das erzeugt aber auf die Dauer eine Gegenwirkung, eine verzweifelte Langeweile der Seele, welche durch sie nach wechselvollen Müssiggange dürsten lernt.
Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches II/2/220
In allem Schreiben ist Schamlosigkeit.
Nietzsche: Nachgelassene Fragmente 1882-1884. Bd. 10 d. KSA S.48
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