Dienstag, 25. August 2015

Nietzsches 115. Todestag

Friedrich Wilhelm Nietzsche (* 15. Oktober 1844 in Röcken; † 25. August 1900 in Weimar) war ein deutscher klassischer Philologe, dessen Hauptwerk jedoch aus Schriften besteht, die ihn – allerdings erst postum – als Philosophen weltberühmt machten. Als Nebenwerke schuf er Dichtungen und musikalische Kompositionen. Ursprünglich preußischer Staatsbürger, war er seit seiner Übersiedlung nach Basel 1869 staatenlos.

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Abbildung aus Wikipedia


Wir denken zu rasch, und unterwegs, und mitten im Gehen, mitten in Geschäften aller Art, selbst wenn wir an das Ernsthafteste denken; wir brauchen wenig Vorbereitung, selbst wenig Stille: - es ist, als ob wir eine unaufhaltsam rollende Maschine im Kopfe herumtrügen, welche selbst unter den ungünstigsten Umständen noch arbeitet.
Friedrich Nietzsche: Verlust an Würde. Fröhliche Wissenschaft 1/6
KSA (1980)3:378


Die Maschine als Lehrerin. -
Die Maschine lehrt durch sich selber das Ineinandergreifen von Menschenhaufen, bei Actionen, wo Jeder nur Eins zu thun hat: sie giebt das Muster der Partei-Organisation und der Kriegsführung. Sie lehrt dagegen nicht die individuelle Selbstherrlichkeit: sie macht aus Vielen EINE Maschine, und aus jedem Einzelnen ein Werkzeug zu EINEM Zwecke. Ihre allgemeinste Wirkung ist, den Nutzen der Centralisation zu lehren.
Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches II/2/218

Reaction gegen die Maschinen-Cultur. -
Die Maschine, selber ein Erzeugniss der höchsten Denkkraft, setzt bei den Personen, welche sie bedienen, fast nur die niederen gedankenlosen Kräfte in Bewegung. Sie entfesselt dabei eine Unmasse Kraft überhaupt, die sonst schlafen läge, das ist wahr; aber sie giebt nicht den Antrieb zum Höhersteigen, zum Bessermachen, zum Künstlerwerden. Sie macht THÄTIG und EINFÖRMIG, - das erzeugt aber auf die Dauer eine Gegenwirkung, eine verzweifelte Langeweile der Seele, welche durch sie nach wechselvollen Müssiggange dürsten lernt.
Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches II/2/220

In allem Schreiben ist Schamlosigkeit.                                          
Nietzsche: Nachgelassene Fragmente 1882-1884. Bd. 10 d. KSA S.48




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