Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) des Bundes und der Länder hat am 30. Oktober 2014 in Berlin das Akademienprogramm 2015 der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften beschlossen und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig zusammen mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz ein neues Langzeitvorhaben bewilligt. Das Projekt ›PROPYLÄEN. Forschungsplattform zu Goethes Biographica‹ wird Arbeitsstellen am Goethe- und Schiller-Archiv Weimar sowie am Freien Deutschen Hochstift Frankfurt am Main haben; die Gesamtlaufzeit beträgt 25 Jahre mit einem Volumen von rund 570.000 € pro Jahr.
Das Vorhaben, das gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und der Klassik Stiftung Weimar/Goethe- und Schiller- Archiv durchgeführt wird, hat zwei große Ziele: zum einen den Aufbau einer integrierten Forschungsplattform zu Goethes Leben, Wirken und Werk auf Basis der vielschichtig erschlossenen Quellenbestände von Goethes Biographica, zum anderen die Fortführung und den Abschluss der im Goethe- und Schiller-Archiv laufenden historisch-kritischen Editionen der Briefe und Tagebücher von Goethe, der um die Volltextwiedergabe bereicherten Regestausgabe der Briefe an Goethe und der Edition von Goethes ›Begegnungen und Gesprächen‹.
Die Forschungsplattform bietet der scientific community und einem breiten Publikum die Möglichkeit, den Gesamttext von Goethes Biographica samt der erschließenden Kommentare zu nutzen und nach eigenen Bedürfnissen zu strukturieren. Zugleich stellt sie der Forschung eine offene Infrastruktur zur Verfügung, die es ermöglicht, vorhandene Materialien um einschlägige Quellen- und Referenzwerke zu ergänzen und mit diesen zu verbinden und zu verlinken. Das Projekt wird die Goethe-Philologie auf eine völlig neue Grundlage stellen, indem es Goethes Leben, Werk und Epoche in bisher unbekannter Dichte und Tiefe zu erschließen erlaubt.
Zugleich wird die Plattform für die historiographische, kultur- und wissenschafts- geschichtliche Forschung zu dem Zeitraum von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein einzigartiges Quellen- und Datenreservoir bereitstellen. Die Plattform ist auf vielfältige Integration von weiteren Quellenbeständen und wissenschaftlichen Erkenntnissen angelegt und bietet darum der Forschung zu Goethe und zur Goethezeit die einzigartige Chance auf ein nachhaltiges zentrales Forum im digitalen Zeitalter.
Unter der Leitung der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Manger (Friedrich-Schiller-Universität Jena), Prof. Dr. Ernst Osterkamp (Humboldt-Universität zu Berlin) und Dr. Bernhard Fischer (Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs Weimar) wird das Projekt Arbeitsstellen am Goethe- und Schiller-Archiv Weimar sowie am Freien Deutschen Hochstift Frankfurt am Main haben; die Gesamtlaufzeit beträgt 25 Jahre mit einem Volumen von rund 570.000 € pro Jahr.
Ansprechpartner
Prof. Dr. Klaus Manger, Philosophische Fakultät, Friedrich-Schiller- Universität Jena, Fürstengraben 18, 07743 Jena, erika.boehm@uni-jena.de, T: 03641/944200 , F: 03641/944202
Prof. Dr. Ernst Osterkamp, Institut für Deutsche Literatur, Philosophische Fakultät II, Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10099 Berlin, ernst.osterkamp@rz.hu-berlin.de, T: 030/20939663, F: 030/20939653
Dr. Bernhard Fischer, Direktor des Goethe- und Schiller-Archivs / Klassik Stiftung Weimar, Hans-Wahl-Str. 4, 99425 Weimar bernhard.fischer@klassik-stiftung.de, T: 03643/545-240, F: 03643/545-241
Hinsichtlich der Goethe-Philologie bzw. Editionsarbeiten siehe auch den informativen Artikel von Ludger Luetkehaus aus dem Jahr 1999:
High Noon in der Goethe-Philologie
Die Frankfurter und die Münchner Ausgabe sind abgeschlosse
Ludger Luetkehaus, DIE ZEIT 35/1999; 26.8.1999
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