Mittwoch, 3. April 2013

Peter Huchels 110. Geburtstag

Peter Huchel (* 3. April 1903 in Lichterfelde bei Berlin, heute Berlin-Lichterfelde; † 30. April 1981 in Staufen; eigentlich Helmut Huchel) war ein deutscher Lyriker und Redakteur.

Wikipedia


Aus dem o. a. Wikipediaeintrag:

Schon seit Beginn der 50er Jahre wurde Huchel wegen seiner systemübergreifenden künstlerischen Konzeptionen für Sinn und Form angegriffen. Auf Druck von offizieller Seite wurde Huchel 1953 zur Kündigung seines Redaktionspostens genötigt, was nur durch die Intervention Bertolt Brechts verhindert werden konnte. Als sich nach Brechts Tod 1956 die Angriffe auf Huchel wieder verschärften und seine Arbeit bei Sinn und Form in immer größerem Ausmaß behindert wurde, sah er sich 1962 endgültig zum Rücktritt gezwungen.

1963 erhielt er den Fontane-Preis für den im selben Jahr im bundesdeutschen Fischer Verlag erschienenen Lyrikband Chausseen, Chausseen. Da er sich weigerte, diesen West-Berliner Preis abzulehnen, durfte er in der Folgezeit in der DDR weder publizieren noch reisen. So konnte er weder 1965 einem Ruf an den Lehrstuhl für Poetik an die Universität Frankfurt folgen, noch 1968 zur Entgegennahme des Großen Kunstpreises von Nordrhein-Westfalen ausreisen. Ab 1968 wurde auch die an ihn gerichtete Post konfisziert. Die menschenverachtenden Schikanen durch das Stasi-System hat Huchel in seiner Lyrik eindrucksvoll geschildert.

Sinn + Form hat das barbarische DDR-Regime überlebt und sonnt sich als hochwertige Literaturzeitschrift. Eine kritische Positionsbestimmung ist nach dieser ihrer Geschichte scheint heute nicht dringlich. Es reicht, prominent zu sein. Immerhin war die DDR ja nur linksfaschistisch bzw. kommunistisch und nicht faschistisch und nazistisch, da kann man, wie die PDS und ihre Nachfolgeorganisation DIE LINKE beweisen, gut ohne VGB ("Vergangenheitsbewältigung") durch- und davonkommen.









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen