Montag, 30. April 2012

Franz Blaha rezitiert Heine - original und in Ottakringer Übertragung

In unserer Folge "Driesch Leser lesen" (Videokanal in YouTube)  rezitiert Franz Blaha das Gedicht "Die weiße Blume" von Heinrich Heine und liest dann seine Übertragung in Ottakringer Dialekt.

Heinrich Heine (13.12.1797-17.2.1856):

Die weiße Blume

    In Vaters Garten heimlich steht
    Ein Blümchen traurig und bleich;
    Der Winter zieht fort, der Frühling weht,
    Bleich Blümchen bleibt immer so bleich.
    Die bleiche Blume schaut
    Wie eine kranke Braut.

    Zu mir bleich Blümchen leise spricht:
    Lieb Brüderchen, pflücke mich!
    Zu Blümchen sprech ich: Das tu ich nicht,
    Ich pflücke nimmermehr dich;
    Ich such mit Müh und Not
    Die Blume purpurrot.

    Bleich Blümchen spricht: Such hin, such her,
    Bis an deinen kühlen Tod,
    Du suchst umsonst, findst nimmermehr
    Die Blume purpurrot;
    Mich aber pflücken tu,
    Ich bin so krank wie du.

    So lispelt bleich Blümchen, und bittet sehr -
    Da zag ich, und pflück ich es schnell.
    Und plötzlich blutet mein Herze nicht mehr,
    Mein inneres Auge wird hell.
    In meine wunde Brust
    Kommt stille Engellust.

Kaspar Hausers 200. Geburtstag

Kaspar Hauser (* angeblich: 30. April 1812; gest. 17. Dezember 1833 in Ansbach) wurde in der Biedermeierzeit als „rätselhafter Findling“ bekannt.

Wikipedia

Eine Person, die als Figur in der Literatur und den Künsten umherspukt, inspiriert und als ergiebiger Stofflieferant dient.

Siehe z. B. von Roman Bucheli: Die Erfindung des Menschen. Ein Findelkind als Inbild aller Verstossenen und Verbannten – vor 200 Jahren wurde Kaspar Hauser geboren. NZZ, 28.4.2012









Samstag, 28. April 2012

Joseph Brodsky empfiehlt Lyriker


(Aus: „Wie Bücher zu lesen sind – Zur Eröffnung der ersten Turiner buchmesse am 18. Mai 1988“ In: Joseph Brodsky: Der sterbliche Dichter. Über Literatur, Liebshaften und Langeweile. Hanser, München 1998)

Der russisch-amerikanische Dichter Joseph Brodsky (24.5.1940-28.1.1996) gibt seine persönliche Wertschätzung wieder, keine allgemeingültige Vorschreibung, keinen verbindlichen Kanon. 

Deutsch:

Rainer Maria Rilke
Georg Trakl
Peter Huchel
Gottfried Benn


Englisch:

Robert Frost
Thomas Hardy
W. B. Yeats,
Tl. S. Eliot
W. H. auden
Marianne Moore
Elizabeth Bishop


Französisch:

Guillaume Apollinaire
Jules Supervielle
Pierre Reverdy
Blaise Cendrars
Einiges von
Paul Eluard
Aragon
Victor Segalen
Henrich Michaux


Griechisch:

Konstantin Kavafis
Geiorgos Seferis
Jannis Ritsos

Italienisch:

Salvatore Quasimodo
Umberto Saba
Giuseppe Ungaretti
Eugenio Montale


Niederländisch:

Martinus Nijhoff


Polnisch:

Leopold Staff
Czeslaw Milosz
Zbigniew Herb ert
Wislawa Szymborska


Portugiesisch:

Fernando Pessoa
Vielleicht auch:
Carlos Drummond de Andrade


Russisch:

Marina Zwetajewa
Ossip Mandelstam
Anna Achmatowa
Boris Pasternak
Wladislaw Chodassewitsch
Welemir Chlebnikow
Nikolaj Kljujew


Schwedisch:

Gunnar Ekelöf
Harry Martinson
Tomas Tranströmer


Spanisch:

Antonio Machado
Frederico García Lorca
Luis Cernuda
Rafael Alberti
Juan Ramón Jiménez
Octavio Paz




 


Donnerstag, 26. April 2012

Josef Hofmillers 140. Geburtstag

Josef Hofmiller, 26. April 1872 in Kranzegg im Allgäu - 11. Oktober 1933 in Rosenheim, vollständiger Name Josef Max Maria Hofmiller, war ein deutscher Essayist, Kritiker, Übersetzer und Gymnasiallehrer, Mitbegründer und Herausgeber der Süddeutschen Monatshefte und Nietzsche-Forscher.

Wikipedia

Text online bei Gutenberg:
Nietzsches Testament (1902)

Montag, 16. April 2012

100. Geburtstag von Edmond Jabès

Edmond Jabès, 16. April 1912 in Kairo - 2. Januar 1991 in Paris, war ein französischer Schriftsteller und Dichter. Wuchs in Kairo auf; seine Familie, praktizierende Juden, emigrierte während der Suezkrise nach Frankreich, wo er 1967 sich einbürgerte.

Das „Buch der Fragen“, das zu einer Heptalogie anwuchs, stellte eine Neuheit in der Art zu schreiben dar. Es handelt sich nicht um einen zusammenhängenden Text, es gibt keinen Handlungsstrang und keine Zeit der Handlung. Jabès selbst nannte diese Form der Literatur „récit eclaté“, eine aus Bruchstücken bestehende Erzählung.

Wikipedia
[Abbildung Wikipedia]

Ecrivain de langue française né en Égypte, dans une famille juive francophone, Edmond Jabès est d’abord un passeur de culture et de mémoire entre les rives de la Méditerranée. Il est aussi, comme l’écrivait René Char, l’auteur d’une œuvre « dont on ne voit pas d’égal en notre temps ».

La durée est-elle forgée par le souvenir ou par la mémoire ? Nous savons que c'est nous seuls qui fabriquons nos souvenirs; mais il y a une mémoire plus ancienne que les souvenirs, et qui est liée au langage, à la musique, au son, au bruit, au silence : une mémoire qu'un geste, une parole, un cri , une douleur ou une joie, une image, un événement peuvent réveiller. Mémoire de tous les temps qui sommeille en nous et qui est au coeur de la création.

Wikipédia (francais)


Hank Lazer reviews "Lavish Absence: Recalling and Rereading Edmond Jabès" by Rosmarie Waldrop. Wesleyan University Press — 2002.









Sonntag, 15. April 2012

Robert Musils 70. Todestag

Robert Musil, 6. November 1880 in Klagenfurt - 15. April 1942 in Genf, von 1917 bis zur Adelsaufhebung von 1919: Robert Edler von Musil, war ein österreichischer Schriftsteller.

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Internationale Robert Musil Gesellschaft



Sonntag, 8. April 2012

Wilhelm von Humboldts 177. Todestag

Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt, kurz: Wilhelm von Humboldt,
22. Juni 1767 in Potsdam - 8. April 1835 in Tegel, war ein deutscher Gelehrter, Staatsmann und Mitgründer der Universität Berlin (heute: Humboldt-Universität zu Berlin).

Wikipedia

Humboldtsches Bildungsideal

SIEGFRIED J. SCHMIDT: Denken und Sprechen bei Wilhelm von Humboldt

Fritz Mauther über Wilhelm von Humboldt in seiner Schrift "Zur Sprachwissenschaft" (1912)





















Samstag, 7. April 2012

Lektionen - von Wolfgang Straßnig

Von unserem Autor Wolfgang Straßnig haben wir eine ältere Filmproduktion aus dem Jahre 2003 in unseren Videokanal gestellt:

Lektionen zu österreichischen Alltagsgeschichten
eine Auswahl assoziativer Installationen
aus dem Anderen Heimatmuseum
Schloss Lind, A-8820 Neumarkt, Steiermark
Kurariert und gestaltet von Aramis
Gedichtzyklus von Wolfgang Straßnig
Kamera: Sepp Laimer, Bernd Schröckelsberger
Schnitt & Produktion: Bernd Schröckelsberger
August 2003

Freitag, 6. April 2012

Erich Mühsams 134. Geburtstag

Erich Kurt Mühsam, 6. April 1878 in Berlin - 10. Juli 1934 in Oranienburg, war ein anarchistischer deutscher Autor und Publizist. Als politischer Aktivist war er maßgeblich an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt, wofür er zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt wurde, und nach fünf Jahren im Rahmen einer Amnestie frei kam. In der Weimarer Republik setzte er sich in der Roten Hilfe für die Freilassung politischer Gefangener ein. In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und am 10. Juli 1934 von der SS-Wachmannschaft des KZ Oranienburg ermordet.

Wikipedia

Erich-Mühsam-Gesellschaft




















Alexander Herzens 200. Geburtstag

Alexander Iwanowitsch Herzen, 25. März jul./ 6. April 1812 greg. in Moskau, - 9. Januar jul./ 21. Januar 1870 greg. in Paris, war ein russischer Philosoph, Schriftsteller und Publizist.

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[Abbildungen aus Wikipedia]


Der gescheiterte Revolutionär
Fokke Joel, DIE ZEIT, 01.04.2009

Alexander Herzens bittere Erinnerungen erzählen von Liebe und Selbstmord. Dass wir sie überhaupt lesen können, verdanken wir einer Ironie der Geschichte.

An Alexander Herzen hat das letzte Mal Hans Magnus Enzensberger erinnert - zumindest mit einer Buchausgabe. Von ihm herausgegeben erschienen 1989 Herzens Briefe aus dem Westen in der Anderen Bibliothek, eine bibliophile Ausgabe, damals noch "auf einer Condor Schnellpresse gedruckt", sagte Enzensberger. Einem größeren Publikum ist Herzen heute dagegen unbekannt. Das war nicht immer so...












Sonntag, 1. April 2012

Der April

Gedicht von Erich Kästner, rezitiert von Fritz Stavenhagen:



Emil Erich Kästner (23. Februar 1899 in Dresden - 29. Juli 1974 in München) war ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Verfasser von Texten für das Kabarett, der vor allem wegen seiner humorvollen, scharfsinnigen Kinderbücher und seiner humoristischen bis zeitkritischen Gedichte bekannt geworden ist.

Wikipedia

Erich Kästner im Netz

Erich Kästner Museum Dresden